Donnerstag, Mai 2, 2024
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ZEW-Konjunkturbarometer gibt stark nach – „Finanzmärkte unter Druck“

Berlin, 21. Mrz – Die Angst vor einer neuen Finanzkrise lässt Börsenprofis deutlich pessimistischer auf die deutsche Wirtschaft blicken. Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten sank im März um 15,1 auf 13,0 Punkte. Damit endete eine Serie von fünf Anstiegen in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 162 Analysten und Anlegern mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 17,1 Zähler gerechnet. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage wurde ebenfalls deutlicher als erwartet zurückgenommen. Dieser Wert liegt mit minus 46,5 Punkten weiterhin klar im negativen Bereich.

„Die internationalen Finanzmärkte stehen stark unter Druck“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Ergebnisse. „Diese aktuell hohe Unsicherheit schlägt sich auch in den Konjunkturerwartungen nieder.“ Die Pleite der Silicon Valley Bank und die Turbulenzen um die Credit Suisse haben an den Märkten die Angst vor einer Finanzkrise 2.0 genährt.

„Die Turbulenzen im Bankensektor belasten die Konjunktur“, sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Dieser Meinung seien zumindest die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten. „Die Sorgen sind nicht unberechtigt“, sagte Gitzel. Dabei stehe weniger die Furcht vor weiteren Bankenschieflagen im Vordergrund als vielmehr die Frage, ob die Banken dies- und jenseits des Atlantiks nun nicht noch restriktiver werden. „Die Angst vor einem Credit Crunch geht um“, sagte Gitzel mit Blick auf eine mögliche Kreditklemme – also eine unzureichende Kreditvergabe an die Realwirtschaft. „Die aktuelle Gemengelage zeigt, dass neben der noch immer hohen Inflation und den gestiegenen Zinsen eine nachhaltige Unsicherheit im Bankensektor Sand im Konjunkturgetriebe wäre“, sagte der Konjunkturanalyst der DZ Bank, Christoph Swonke.

SCHLECHTERE ERTRÄGE ERWARTET

Auch für die Finanzbranche selbst werden negative Folgen durch die jüngsten Turbulenzen befürchtet. „Die Einschätzung zur Ertragsentwicklung der Banken verschlechtert sich ganz erheblich, bleibt allerdings noch leicht positiv“, sagte ZEW-Chef Wambach. „Auch die Einschätzungen zum Bereich Versicherungswirtschaft gehen deutlich zurück.“

Die Bundesbank rechnet wegen der anhaltend hohen Inflation, die die Kaufkraft der Verbraucher schmälert, mit einer Rezession in Deutschland. „Alles in allem wird die deutsche Wirtschaftsaktivität im laufenden Quartal wohl erneut sinken“, sagt die deutsche Notenbank in ihrem aktuellen Monatsbericht voraus. „Der Rückgang dürfte jedoch geringer ausfallen als im Schlussquartal 2022.“ Von Oktober bis Dezember war das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent gesunken. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Volkswirte von einer „technischen Rezession“. Die Bundesbank ist damit pessimistischer als einige führende Wirtschaftsinstitute, die in ihren Frühjahrsprognosen ein Wachstum für Januar bis März voraussagen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) etwa erwartet ein Plus von 0,2 Prozent.

Berlin, 21. Mrz – Die Sorgen um eine neue Finanzkrise lassen Börsenprofis deutlich pessimistischer auf die deutsche Wirtschaft blicken. Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten sank im März um 15,1 auf 13,0 Punkte. Damit endete eine Serie von fünf Anstiegen in Folge, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 162 Analysten und Anlegern mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 17,1 Zähler gerechnet. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage wurde ebenfalls deutlicher als erwartet zurückgenommen. Dieser Wert liegt mit minus 45,6 Punkten weiterhin klar im negativen Bereich.

„Die internationalen Finanzmärkte stehen stark unter Druck“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Ergebnisse. Die Pleite der Silicon Valley Bank und die Turbulenzen um die Credit Suisse haben an den Märkten die Sorge vor einer Finanzkrise 2.0 genährt. Diese aktuell hohe Unsicherheit schlage sich auch in den Konjunkturerwartungen nieder. „Die Einschätzung zur Ertragsentwicklung der Banken verschlechtert sich ganz erheblich, bleibt allerdings noch leicht positiv“, sagte Wambach. „Auch die Einschätzungen zum Bereich Versicherungswirtschaft gehen deutlich zurück.“ 

Die Bundesbank rechnet wegen der anhaltend hohen Inflation – die die Kaufkraft der Verbraucher schmälert – mit einer Rezession in Deutschland. „Alles in allem wird die deutsche Wirtschaftsaktivität im laufenden Quartal wohl erneut sinken“, sagt die deutsche Notenbank in ihrem aktuellen Monatsbericht voraus. „Der Rückgang dürfte jedoch geringer ausfallen als im Schlussquartal 2022.“ Von Oktober bis Dezember war das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent gesunken.

Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Volkswirte von einer „technischen Rezession“. Die Bundesbank ist damit pessimistischer als einige führende Wirtschaftsinstitute, die in ihren Frühjahrsprognosen ein Wachstum für Januar bis März voraussagen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) etwa erwartet ein Plus von 0,2 Prozent.

ZEW-Konjunkturbarometer gibt stark nach – „Finanzmärkte unter Druck“

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von günter auf Pixabay

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