Frankfurt, 19. Apr (Reuters) – Die Talfahrt der japanischen Währung geht weiter: Der Kurs des Dollar stieg am Dienstag um bis zu 1,2 Prozent und war mit 128,46 YenJPY= so teuer wie zuletzt vor 20 Jahren.
Da die US-Notenbank Fed die Zinsen anhebe, während die Bank von Japan (BoJ) die Füße stillhalte, sei diese Entwicklung nicht überraschend, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. „Aber das Ausmaß und die Geschwindigkeit sind dramatisch.“
Außerdem könnten japanische Firmen die gestiegenen Preise für Importprodukte nicht an ihre Kunden weitergeben. Da Zinserhöhungen wegen der schwächelnden japanischen Wirtschaft ausgeschlossen seien, bleibe als Mittel gegen die Yen-Abwertung eigentlich nur eine Intervention am Devisenmarkt. Diese Maßnahme sei unter den großen Industrienationen allerdings verpönt.
Die Regierung und die japanische Notenbank würden es daher wohl erst einmal mit verbalen Interventionen versuchen, prognostizierte Leuchtmann. „In der Hoffnung, dass der Markt aus Angst vor Interventionen den Yen-Absturz beendet. Beim Poker nennt man das wohl ‚Bluff'“.
Yen fällt auf auf 20-Jahres-Tief zum Dollar
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Titelfoto: Symbolfoto
Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.