Donnerstag, März 28, 2024
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VW will mit Partner in China autonomes Fahren ausrollen

Update Frankfurt/Berlin, 13. Okt – Volkswagen verstärkt die Entwicklung autonomen Fahrens in China durch eine Partnerschaft mit dem chinesischen Softwareunternehmen Horizon Robotics. VWs Software-Tochter Cariad werde dazu ein Gemeinschaftsunternehmen mit Horizon Robotics gründen, teilte Volkswagen am Donnerstag mit. Der Wolfsburger Autokonzern werde rund 2,4 Milliarden Euro in die Kooperation investieren. 

Eine Milliarde davon fließt direkt an Horizon Robotics, ein führender Spezialist für IT-Lösungen zum autonomen Fahren, der Rest ins Joint-Venture.Die Zusammenarbeit werde es Volkswagen ermöglichen, die Schlüsseltechnologie für seine künftigen E-Automodelle in China schneller einzuführen und besser auf den Bedarf der Kunden dort abzustimmen, erklärte VW-Vorstand Ralf Brandstätter.

Cariad und Horizon Robotics wollen zusammen Software und Hochleistungs-Halbleiter für autonomes Fahren entwickeln. Ähnliche Kooperationen hat Volkswagen mit dem US-Chiphersteller Qualcomm und dem französisch-italienischen Halbleiter-Konzern STMicroelectronics vereinbart. Bei dem Projekt mit Horizon Robotics sei VW stärker am Chip-Design beteiligt als bei Qualcomm, erklärte Brandstätter.

„Wir wollen unser eigenes Know-How beim Halbleiter-Design aufbauen.“Das sei wichtig, um unabhängiger von großen Chip-Lieferanten zu werden. Der seit Ausbruch der Corona-Pandemie herrschende Chip-Mangel hatte die Autoindustrie hart getroffen, weil sie die Bauteile bisher von wenigen asiatischen Produzenten einkauften und diese in erster Linie die starke Nachfrage von Elektronikherstellern bedienten.

UNABHÄNGIGKEIT WICHTIG

In keinem anderen Land würden automatisierte Fahrfunktionen so schnell auf die Straße gebracht wie in China, erklärte Brandstätter weiter. „Es ist der führende Markt, weil die Entwicklung konsequent vom Staat gefördert wird“, ergänzte er. Die Regierung habe Leitplanken gesetzt für eine enge Zusammenarbeit von Politik, Forschung und Industrie. „Das macht das technologische Ökosystem so erfolgreich.“ 

Von der Kooperation mit Horizon Robotics verspricht sich der seit August amtierende VW-China-Chef einen Schub bei der Neuausrichtung des Geschäfts an Volkswagens größtem Markt, wo der Konzern rund die Hälfte seines Gewinns macht. Volkswagen hat dort mittlerweile härter mit der Konkurrenz zu kämpfen, um seine führende Marktposition zu behaupten. Chinesische Autobauer jagen gerade im Volumensegment mit Elektroautos den westlichen Herstellern Käufer ab.

Cariad soll an dem Gemeinschaftsunternehmen eine Mehrheit von 60 Prozent halten, um sich die Urheberrechte der Technologie zu sichern. Das Joint-Venture soll nach behördlichen Freigaben in der ersten Hälfte nächsten Jahres an den Start gehen. Die noch stärkere Verankerung in China mit lokalen Partnern wird auch angesichts politischer Spannungen zwischen China und dem Westen wichtiger, die zu Handels- und Technologiebarrieren führen könnten.

Dass in China für China entwickelt werde, „hilft in dieser Frage, dass man unabhängige Lösungen für die Zukunft hat“, sagte Brandstätter. VW werde seine Entwicklungsressourcen vor Ort weiter deutlich ausbauen und die Zahl der Software-Experten auf mehr als 1200 verdoppeln. 

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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