München, 14. Okt (Reuters) – Bei Volkswagen haben sich die Verkaufszahlen trotz anhaltender Lieferprobleme weiter erholt. Im September verkaufte der Wolfsburger Autokonzern weltweit 755.800 Fahrzeuge, gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Das reichte aber noch nicht, um den Rückstand aus dem ersten Halbjahr aufzuholen, in dem die Branche von Nachschubproblemen wegen des Krieges in der Ukraine und von Fabrikschließungen wegen Corona-Lockdowns in China betroffen war.
In den ersten neun Monaten liegt der Absatz mit 6,06 Millionen Pkw und Lkw um knapp 13 Prozent unter dem Vorjahr. Die Kunden müssen sich weiterhin auf lange Lieferzeiten einstellen, vor allem bei Elektromodellen. Der Auftragsbestand bleibe „aufgrund der starken Nachfrage und der anhaltenden Versorgungsengpässe“ auf einem hohen Niveau, sagte Volkswagen-Vertriebschefin Hildegard Wortmann am Freitag.
Allein in Westeuropa sitzt der Volkswagen-Konzern auf einem Orderbestand von 350.000 vollelektrischen Fahrzeugen. Trotzdem wuchs der Elektroauto-Absatz in den ersten neun Monaten um 25 Prozent auf 366.400 Fahrzeuge. Knapp ein Drittel davon gingen nach China, wo sich ihr Absatz trotz der starken Konkurrenz von heimischen Herstellern und TeslaTSLA.O mehr als verdoppelte. Weltweit machen E-Autos in diesem Jahr bisher sechs Prozent der Verkaufszahlen aus. Im dritten Quartal lag der Anteil bei 6,8 Prozent.
Die stärksten Zuwachsraten verzeichneten im September die Oberklasse-Marken Audi (plus 39 Prozent) und Porsche (plus 29 Prozent), regional zogen die Auslieferungen in China am stärksten an, wo Volkswagen gut ein Drittel mehr Fahrzeuge absetzte als im September 2021.
Der Sportwagenbauer Porsche ist neben Lamborghini/Bentley im Konzern in diesem Jahr bisher die einzige Marke mit Zuwächsen. Im Sommer bügelte der Börsenneuling den Rückstand aus dem ersten Halbjahr aus. Von Juli bis September verkaufte die VW-Tochter fast ein Fünftel mehr Neuwagen als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis September kommt Porsche bei 221.512 ausgelieferten Sportwagen auf ein Plus von zwei Prozent. Am stärksten waren die Zuwächse in Europa. In den USA hatten logistische Probleme zu Jahresbeginn zu Ausfällen geführt, die Porsche noch nicht ganz aufholen konnte. Ein Tanker mit mehr als 1000 Porsche-Wagen an Bord war im Atlantik nach einem Brand versunken.
Porsches einziges E-Auto-Modell Taycan rollte in seinem zweiten Verkaufsjahr rund 25.000 Mal vom Band – ein Minus von zwölf Prozent. Vertriebschef Detlev von Platen führte dies auf fehlende Bauteile zurück, die weiterhin zu längeren Wartezeiten für die Kunden führten.
Volkswagen-Konzern verkauft im September ein Fünftel mehr
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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