München, 13. Mai (Reuters) – Der Regensburger Autozulieferer Vitesco stellt sich wegen des Lockdowns in China und der steigenden Rohstoffpreise auf höhere Belastungen im Frühjahr ein. Das zweite Quartal werde wohl das schwierigste Quartal des Jahres werden, sagte Finanzchef Werner Volz am Freitag.
„Wir rechnen in bestimmten Bereichen mit weiteren Verteuerungen.“ Es sei bei den Kosten schon ein hohes Niveau erreicht, „aber wir müssen mit weiteren Zuschlägen rechnen“. Allein im ersten Quartal hätten sich die zusätzlichen Belastungen auf 90 Millionen Euro summiert. Vitesco sei in intensiven Diskussionen mit den Kunden, um die Kosten weiterreichen zu können.
Für die kommenden Monate sei allerdings damit zu rechnen, dass die Preissteigerungen nicht mehr so stark ausfielen wie zuletzt. Insbesondere bei Halbleitern erwarte er, dass der Höhepunkt erreicht sei oder bald erreicht werde, sagte Volz. Anders sehe es bei Rohstoffen wie Stahl, Kupfer oder Palladium aus, die sich wegen des Kriegs in der Ukraine verteuert hätten. „Hier wage ich keine Prognose“, sagte Volz.
Die Nachfrage nach Produkten der ehemaligen Continental-Antriebssparte sei dagegen stark, sagte Vitesco-Chef Andreas Wolf. So seien im ersten Quartal Bestellungen für Elektrifizierungstechnik im Volumen von 3,7 Milliarden Euro eingegangen, darunter ein zwei Milliarden Euro schwerer Großauftrag von Hyundai.
Insgesamt summierten sich die Bestellungen zum Jahresauftakt auf 4,5 Milliarden Euro. Dazu komme ein weiterer 1,7-Milliarden-Auftrag für ein Batteriemanagementsystem eines globalen Autobauers im März. „So einen hohen Auftragseingang in so kurzer Zeit habe ich noch nie erlebt“, sagte Wolf. „Das ist ein Rekord nach dem anderen.“ Seine Zahlen für das erste Quartal bestätigte Vitesco. So stieg der Gewinn stärker als erwartet. Der Umsatz ging dagegen leicht zurück.
Vitesco stellt sich auf Belastungen im zweiten Quartal ein – Milliarden-Auftrag
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.