Dienstag, Oktober 15, 2024
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Virtuelle Kompetenz: Die Schlüsselqualifikation im Business

Prepair for the unprepairable! Auf das Unvorhersehbare vorbereitet zu sein, ist eine grundlegende Haltung, die viel Gelassenheit in den virtuellen Raum bringt. Ziel ist es, einer neuen Form der Kreativität freien Lauf zu lassen und das digitale Miteinander erfolgreich zu gestalten. 

Als uns die Pandemie mit ihren plötzlichen brachialen Entwicklungen in eine neue Wirklichkeit geschleudert hat, sahen wir uns in irritierenden Situationen vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Es ging vor allem darum, auf Distanz unsere Arbeit und Wirtschaftlichkeit aufrechtzuerhalten, um unsere Existenz zu sichern.

Eines hat sich im Laufe der Zeit dabei zweifellos herausgestellt: Virtuelle Kompetenz ist die Fähigkeit unserer Neuzeit. Kaum ein Job kommt ohne aus. Sich virtuell gut und kompetent bewegen zu können, entscheidet über den Erfolg, in der Entwicklung ebenso wie im Vertrieb, im Bereich HR und im Einkauf. Aber nicht nur extern, auch intern ist (und bleibt) in vielen Teams die virtuelle Verbindung die einzig mögliche Form der Kommunikation.

Virtuelle Kompetenz ist der Schlüssel, um dieses Miteinander so positiv und empathisch wie möglich zu gestalten, um die Effizienz der Teams und die damit verbundenen Arbeitsergebnisse zu begünstigen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt! Schon die Gestaltung einer gemeinsam erlebten virtuellen Pause kann Wunder bewirken und dazu führen, dass sich Kolleginnen und Kollegen auf eine ganz neue Weise kennenlernen. Mit dieser Gelassenheit entwickelt sich letztlich dann auch die Fähigkeit, virtuell spannend zu kommunizieren und zu moderieren, kreativ zu gestalten und im Notfall gekonnt zu improvisieren.

Moderne Arbeitsnomaden 

Viele Organisationen lehnten es vor der Pandemie vehement ab, Arbeitsplätze im Homeoffice zu bewilligen. Es ging dabei vor allem um zwei große Themen: Vertrauen und Loyalität. Man wollte nicht tiefer in diesen Werten graben, hätte es doch viele Fragen nach sich gezogen und das Verhältnis zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden sowie zwischen Kolleginnen und Kollegen unnötig auf die Probe gestellt. Oftmals war zu hören: Wenn der ganze Spuk vorbei ist, dann kommen alle wieder zurück ins Büro … 

Einige Monate später erkannten die Unternehmen, dass sie die Mitarbeitenden nicht aus den heimischen Arbeitsplätzen herausbekommen und dies mittlerweile auch gar nicht mehr wollten. Menschen sind zu Arbeitsnomaden geworden, immer dahin folgend, wo die Bedingungen für virtuelles Arbeiten gut annehmbar sind. Im Umkehrschluss gehen viele Unternehmen dazu über, ihre Büroräume anderweitig zu nutzen, zu vermieten oder sogar zu verkaufen.

Virtuelle Kompetenz – eine neue Form der Empathie

Jemand, der zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe drücken kann, hat zumindest einen Teil der virtuellen Kompetenz gut gemeistert. Ein wesentlich wichtigerer Teil besteht allerdings darin, mit der auf dem Bildschirm zweidimensional abgebildeten Person so zu kommunizieren, als säße man sich tatsächlich gegenüber. Virtuelle Kompetenz erfordert eine neue Form der Empathie. 

Dafür müssen wir uns auf ein kleines Feld auf unserem Bildschirm einlassen, um dort die Person möglichst so in ihren Facetten lesen zu können, als würde man sich in einem realen Gespräch befinden. Kurz gesagt: Virtuelle Kompetenz beschreibt die Fähigkeit, in einem digitalen Arbeitsraum mit seinem Gegenüber in einer Qualität zu kommunizieren, die einer persönlichen Begegnung nahekommt.

Körpersprache als wichtiges Element

Der Einsatz der Körpersprache wird im virtuellen Kontext häufig unterschätzt. Es macht beispielsweise einen enormen Unterschied, ob die Hände ab und an am Bildschirm sichtbar werden, oder nicht. Aussagen und Informationen, mit kleinen Gesten erkennbar unterstützt, können besser nachvollzogen werden und prägen sich auf diese Weise leichter und nachhaltiger in das Gedächtnis der Anwesenden ein. 

Es sind vor allem Gestik und Mimik, die Menschen miteinander verbinden. Über die Spiegelneuronen stellen wir uns auf das Gegenüber ein und richten unsere Reaktionen dementsprechend aus. Wir empfinden eine gewisse Leichtigkeit, wenn die Gesprächspartner im virtuellen Raum gut gelaunt in die Begegnung einsteigen. Man lässt sich selbst gerne davon einladen und kommt schnell in eine entsprechende Motivationslage.

Nun sind wir nach der Digitalisierung tatsächlich in der Phase 5.0 angekommen. Während uns in der Pandemie sämtliche Puzzleteile der mühsam aufgebauten Arbeitsorganisation um die Ohren geflogen sind, versuchen wir gerade immer noch, die neue Ordnung kreativ zu gestalten. Wollen wir Teil daran haben und Teil dessen werden, führt kein Weg daran vorbei: Nur eine hohe virtuellen Kompetenz sowie das Ausschöpfen all ihrer Potentiale und Möglichkeiten führt zu einem intensiven Erleben und einer neuen Form des erfolgreichen digitalen Miteinanders.

Autor

Petra Motte ist Trainerin, Beraterin, Coach und Mediatorin. In Südostasien sammelte sie 10 Jahre internationale Erfahrungen, die sie auf Konzern- und Unternehmensebene einbringt. Prozessoptimierung, Change-Management, virtuelle Entwicklung, interkulturelle Fragen – Petra Motte sind die Menschen wichtig, die hinter den Zahlen stecken

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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