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Vienna Insurance Group stockt Vorsorge für Russland auf

Wien, 18. Aug (Reuters) – Österreichs größter Versicherer Vienna Insurance Group (VIG) hat im Zusammenhang mit seinem Russland-Engagement weitere Vorsorge getroffen. Insgesamt habe man nun mehr als drei Viertel des rund 165 Millionen Euro schweren Exposures an russischen Staats- und Unternehmensanleihen abgesichert, teilte der in 30 Ländern Mittel- und Osteuropas tätige Versicherer am Donnerstag mit. Für das erste Halbjahr bezifferte der Konzern die Vorsorgen auf 126,1 Millionen Euro. 

Ungeachtet dessen lief es für das Unternehmen zuletzt dank einer höheren Nachfrage quer über alle Versicherungssparten gut. Das Prämienvolumen stieg im ersten Halbjahr um 11,6 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 10,3 Prozent auf 277,3 Millionen Euro. Das Finanzergebnis sei jedoch wegen der Vorsorgen um 10,1 Prozent auf 315,5 Millionen Euro gesunken. Die für die Branche wichtige Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) habe sich auf 94,2 (95,2) Prozent verbessert. 

„GRÜNE KARTE“ SORGT FÜR ZUWÄCHSE IN DER UKRAINE

Der auch in der Ukraine tätige Versicherer hat trotz des Krieges dort zuletzt mehr verdient. Das Ergebnis vor Steuern habe sich im ersten Halbjahr auf 7,0 Millionen Euro mehr als verdoppelt von 3,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Prämien seien um 23 Prozent auf 58,8 Millionen Euro gestiegen. Grund dafür seien vermehrte Abschlüsse der sogenannten „Grünen Karte“, sagte ein Unternehmenssprecher. Das ist ein international anerkannte Nachweis, dass ein Auto ordnungsgemäß versichert ist. VIG führt dies auf die Fluchtbewegungen der ukrainischen Bevölkerung in europäische Nachbarländer zurück. 

Insgesamt sei der Konzern in der Ukraine mit drei Gesellschaften vertreten, die hauptsächlich in den westlichen Regionen des Landes tätig seien. Der Geschäftsbetrieb sei daher kaum beeinträchtigt gewesen, erklärte der Konzern. Gemessen am Prämienvolumen sei VIG der drittgrößte Versicherer in dem Land. Im vergangenen Jahr wurde ein Prämienvolumen von rund 100 Millionen Euro erzielt. Die Vermögenswerte in der Ukraine bezifferte das Unternehmen mit rund 177 Millionen Euro. Bei einem Vollausfall der ukrainischen Aktivitäten würde das Ergebnis vor Steuern unter anderem mit dem um Währungseffekte bereinigten Nettovermögen belastet werden, welches sich per Ende Juni auf rund 59 Millionen Euro beläuft. 

Einen Ausblick wagte Vorstandschefin Elisabeth Stadler aufgrund der Unsicherheiten rund um den Ukraine-Krieg nicht. Der Konzern sei aber in der Lage, die Herausforderungen gut zu managen und strebt für das laufende Geschäftsjahr eine positive operative Performance an. An der Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung zwischen 30 und 50 Prozent des Nettogewinnes vorsieht, hält der Konzern fest.

Vienna Insurance Group stockt Vorsorge für Russland auf

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

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