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Viele Mittelständler für lange Phase mit hohen Energiekosten gewappnet

Berlin, 20. Okt  – Große Teile des Mittelstands stellen sich auf eine längere Zeit mit hohen Energiekosten ein, sehen sich dafür aber gewappnet. Die stark gestiegenen Energiepreise seien für kleine und mittlere Unternehmen der Unsicherheitsfaktor Nummer 1, wie die staatliche Förderbank KfW am Donnerstag mitteilte. In einer Befragung im September bezeichnen 62 Prozent der Mittelständler dies als Belastung.

Energiekosten auf sehr hohem Niveau dürften für einen längeren Zeitraum wahrscheinlich sein: „Daher mag es überraschen, dass die knappe Mehrheit der Mittelständler (53 Prozent im September 2022) angibt, damit auch langfristig zurande zu kommen“, teilte die KfW weiter mit. Bei weiteren rund 13 Prozent aller Mittelständler fallen die Energiekosten kaum ins Gewicht, die Frage nach der Tragbarkeit stellt sich für diese Unternehmen bislang nicht.

Für ebenfalls rund 13 Prozent aller Mittelständler sind die hohen Energiekosten dagegen eine erhebliche Mehrbelastung, die sie auf die Dauer finanziell überfordern würden. „Vor allem für energieintensive Unternehmen des mittelständischen Verarbeitenden Gewerbes ist die Belastung hoch“, betont KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Die hohe Unsicherheit und Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung sorgen dafür, dass die Anpassung von zu Jahresbeginn geplanten Investitionsvorhaben im laufenden Jahr die im ersten Corona-Jahr und in den Krisenjahren 2008/2009 übertrifft: Nur noch knapp die Hälfte der Mittelständler gab laut KfW Anfang September an, dieses Jahr alle Vorhaben wie geplant umzusetzen. 18 Prozent der Firmen wollen sogar alle Vorhaben aufgeben – beides Rekordwerte. Für das Gesamtjahr 2022 ist laut KfW davon auszugehen, dass 59 Milliarden Euro an Investitionen, die ursprünglich geplant waren, nicht mehr umgesetzt werden. Zum Vergleich: In einem „normalen“ Jahr ist laut der staatlichen Förderbank mit etwas über 40 Milliarden Euro an solchen Planrevisionen zu rechnen.

Die Mittelständler gehen mit einem Polster in die erwartete Rezession. Ihre mittlere Eigenkapitalquote belief sich 2021 auf 31,4 Prozent nach 30,1 Prozent im Jahr zuvor, wie die KfW ermittelte. „Die Eigenkapitalquote erholt sich überraschend schnell und deutlich“, hieß es dazu. Sie erreiche fast wieder das vor der Corona-Pandemie erzielte Niveau. Diese betriebswirtschaftliche Kennzahl spiegelt den Anteil des Eigen- am Fremdkapital wider – je höher sie ist, desto stabiler und unabhängiger ist ein Unternehmen.

Viele Mittelständler für lange Phase mit hohen Energiekosten gewappnet

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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