Houston/Washington, 05. Jun (Reuters) – Die USA wollen Insidern zufolge Ölexporte aus Venezuela nach Europa wieder freigeben, um Lieferausfälle aus Russland teilweise zu kompensieren. Der italienische Energiekonzern Eni und der spanische Konkurrent Repsol könnten bereits ab nächsten Monat venezolanisches Öl nach Europa verschiffen, sagten fünf mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Mengen dürften allerdings eher gering ausfallen, sagte eine der Personen.
Auch sei nicht mit nennenswerten Auswirkungen auf den Ölpreis zu rechnen. Hauptbedingung sei, dass das Öl nur nach Europa gehen und nicht anderswo verkauft werden dürfe. Das staatliche venezolanische Energieunternehmen PDVSA, das Gemeinschaftsunternehmen mit den beiden europäischen Konzernen betreibt, könne die Öllieferungen mit Schulden oder ausstehenden Dividendenzahlungen verrechnen.
Die USA versuchten mit dem Schritt auch, Venezuelas Präsident Nicolas Maduro dazu zu bewegen, Gespräche mit der Opposition wieder aufzunehmen, sagten zwei der Insider. In Venezuela herrscht seit Jahren ein Machtkampf zwischen Maduro und der Opposition. Die USA und die meisten westlichen Staaten haben Maduros Wiederwahl im Jahr 2018 nicht anerkannt. In diesem Zusammenhang hatten die USA Sanktionen gegen das krisengebeutelte südamerikanische Land verhängt, das betraf insbesondere Öl. Das Programm „Öl gegen Schulden“ wurde Mitte 2020 eingestellt. Somit wurde China der größte Abnehmer von venezolanischem Öl.
USA lassen Eni und Repsol venezolanisches Öl nach Europa bringen
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