New York, 17. Jun (Reuters) – Ein US-Bundesberufungsgericht hat der Umweltschutzbehörde EPA eine neue Risikoprüfung von Glyphosat aufgetragen. Die drei Richter erklärten am Freitag einstimmig, es müsse erneut untersucht werden, ob der Wirkstoff in dem Bayer-Herbizid Roundup ein unangemessenes Risiko für Mensch und Umwelt darstelle. Sie stellten sich damit auf die Seite von mehreren Umwelt-, Farmarbeiter- und Lebensmittelschutzgruppen. Diese hatten der EPA vorgeworfen, keine ausreichende Prüfung einer etwaigen krebserregenden Wirkung und möglichen Bedrohung für gefährdete Arten vorgenommen zu haben. Zwei der Nichtregierungsorganisationen, der Natural Resources Defense Council (NRDC) und die Pesticide Action Network, hatten 2020 Klage eingereicht und der EPA vorgeworfen, die Zulassung für Glyphosat durchgewunken zu haben.
Eine EPA-Sprecherin kündigte an, die Behörde werde dem Urteil Folge leisten. Bayer erklärte zu der Entscheidung des Gerichts, die EPA habe eine „strenge Bewertung“ von wissenschaftlichen Daten aus einem Zeitraum von mehr als 40 Jahren vorgenommen. Die Behörde werde erneut zu dem Schluss kommen, dass Herbizide auf Glyphosat-Basis sicher und nicht krebserregend seien.
Bayer hatte sich mit der milliardenschweren Übernahme des Glyphosat- und Roundup-Entwicklers Monsanto in den USA eine Klagewelle eingehandelt. Der Pharmakonzern hat inzwischen das Oberste Gericht des Landes angerufen. Die Vorwürfe gegen das Herbizid hat Bayer stets zurückgewiesen. Behörden weltweit haben das Mittel als nicht krebserregend eingestuft. Allein die Krebsforschungsagentur IARC bewertete den Wirkstoff 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“.
US-Umweltbehörde muss Glyphosat-Risiko nochmal prüfen
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