Washington, 02. Mai (Reuters) – Die US-Industrie hat ihr Wachstumstempo im April überraschend verringert. Der Einkaufsmanagerindex fiel auf 55,4 Zähler von 57,1 Punkten im März, wie aus der am Montag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Damit ist das Niveau so niedrig wie zuletzt im September 2020. Das Barometer liegt trotz des Rückgangs weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Von Reuters befragte Experten hatten allerdings mit einem Anstieg auf 57,6 Zähler gerechnet.
„Das wichtige, nationale Stimmungsbarometer der US-Industrie fällt solide aus, obwohl die Erwartungen klar verfehlt wurden“, erklärte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. Noch immer liege der Index deutlich im Expansionsbereich, sodass an den Zinserwartungen bezüglich der US-Notenbank Fed in dieser Woche wohl nicht gerüttelt werde.
Die Investoren an den Finanzmärkten gehen davon aus, dass der Leitzins am Mittwoch um einen halben Punkt angehoben wird – auf ein neues Niveau von dann 0,75 bis 1,00 Prozent. In den Kursen vorweggenommen sind zudem zwei weitere kräftige Anhebungen auf den Sitzungen im Juni und Juli, mit denen sich die Fed weiter mit voller Kraft gegen die hohe Inflation stemmen dürfte.
US-Industrie verliert etwas Schwung – „An Zinserwartungen wird nicht gerüttelt“
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