Washington, 16. Nov (Reuters) – Die Anzeichen für ein Abflauen der hohen Inflation in den USA mehren sich. Nach den Verbraucher- und Erzeugerpreisen sind im Oktober auch die Importpreise langsamer gestiegen. Sie legten um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der kleinste Anstieg seit mehr als anderthalb Jahren. Im September war das Plus mit 6,0 Prozent noch deutlich kräftiger ausgefallen.
Im Vergleich zum Vormonat fielen die Importpreise mit 0,2 Prozent den vierten Monat in Folge, nachdem es im September sogar einen Rückgang von 1,1 Prozent gegeben hatte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier allerdings einen doppelt so starken Rückgang erwartet. Besonders die Importe von Benzin und Lebensmitteln kosteten im Oktober deutlich weniger als noch einen Monat zuvor.
Aus den Einfuhrpreisen lassen sich frühe Signale für die Entwicklung der Verbraucherpreise ablesen, da Veränderungen früher oder später auch bei den Konsumenten ankommen. Die Inflationsrate lag im Oktober bei 7,7 Prozent, nach 8,2 Prozent im September. Das Stabilitätsziel der US-Zentralbank bleibt damit allerdings immer noch in weiter Ferne: Die Währungshüter streben eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an.
Die Federal Reserve treibt den Leitzins deshalb seit Monaten in ungewöhnlich großen Schritten nach oben, um die Inflation in Schach zu halten. Zuletzt erhöhte sie ihn erneut um einen Dreiviertel-Prozentpunkt. Er liegt aktuell in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Führende Notenbanker haben bereits signalisiert, dass sie die Zinsen weiter anheben wollen.
US-Einfuhrpreise mit kleinstem Anstieg seit Februar 2021
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von David Mark auf Pixabay
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