Dienstag, April 23, 2024
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US-Einzelhandel mit Umsatzplus – „Fed könnte Höhe der Zinsschritte verkleinern“

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Washington/Berlin, 16. Nov (Reuters) – Die US-Konjunktur sendet zum Auftakt des vierten Quartals gemischte Signale aus: Während die Einzelhändler ihren Umsatz unerwartet kräftig steigerten, stagnierte die Industrieproduktion nahezu. Die Einnahmen im Einzelhandel stiegen um 1,3 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Zuwachs von 1,0 Prozent gerechnet. Im September hatten die Einnahmen noch stagniert. Für das „ordentliche Umsatzplus“ seien in erster Linie die hohen Benzinpreise und der Pkw-Absatz verantwortlich, sagte Helaba-Ökonom Ulrich Wortberg. Die Industrie schwächelte dagegen. Sie steigerte ihre Produktion lediglich um 0,1 Prozent, nachdem es schon im September nur zu einem kleinen Anstieg von 0,2 Prozent gereicht hatte. 

Die gute Kauflaune der Verbraucher hatte die weltgrößte Volkswirtschaft im Sommerquartal auf das Jahr hochgerechnet um 2,6 Prozent wachsen lassen, nachdem sie in der ersten Jahreshälfte geschrumpft war. Zwar litten die Verbraucher unter der hohen Teuerung und den steigenden Zinsen. Der Arbeitsmarkt sei aber robust und die Löhne stiegen, sagte Helaba-Experte Wortberg: „Dies stellt ein gewisses Gegengewicht dar“, so der Experte. 

Derweil mehren sich Anzeichen für ein Abflauen der hohen Inflation. Nach den Verbraucher- und Erzeugerpreisen sind im Oktober auch die Importpreise langsamer gestiegen. Sie legten um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Das ist der kleinste Anstieg seit mehr als anderthalb Jahren. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Importpreise mit 0,2 Prozent den vierten Monat in Folge.

Aus den Einfuhrpreisen lassen sich frühe Signale für die Entwicklung der Verbraucherpreise ablesen, da Veränderungen früher oder später auch bei den Konsumenten ankommen. Die Inflationsrate lag im Oktober bei 7,7 Prozent, nach 8,2 Prozent im September. Das Stabilitätsziel der US-Zentralbank bleibt damit allerdings immer noch in weiter Ferne: Die Währungshüter streben eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. 

Die Federal Reserve treibt den Leitzins deshalb seit Monaten in ungewöhnlich großen Schritten nach oben, um die Inflation in Schach zu halten. Zuletzt erhöhte sie ihn erneut um einen Dreiviertel-Prozentpunkt. Er liegt aktuell in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Führende Notenbanker haben bereits signalisiert, dass sie die Zinsen weiter anheben wollen.

US-Einzelhandel mit Umsatzplus – „Fed könnte Höhe der Zinsschritte verkleinern“

Quelle: Reuters

Titelfoto: Bild von Predrag Kezic auf Pixabay

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