Washington, 06. Jul (Reuters) – Die US-Dienstleister haben ihr Wachstumstempo im Juni weiter verringert. Der Einkaufsmanagerindex fiel auf 55,3 Zähler von 55,9 Punkten im Mai und damit den dritten Monat in Folge, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Firmen-Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Das Barometer sank auf das niedrigste Niveau seit Mai 2020, als die US-Wirtschaft mit den Auswirkungen der ersten Corona-Viruswelle zu kämpfen hatte. Von Reuters befragte Experten hatten für Juni allerdings mit einem stärkeren Rückgang auf 54,3 Punkte gerechnet. Das Barometer liegt trotz des Rückgangs noch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.
Die Stimmung im Dienstleistungssektor habe sich nur leicht abgekühlt, so das Resümee von Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Damit liege der Index weiterhin klar im Wachstumsbereich, so dass es keine Hinweise auf eine Schrumpfung des Sektors gebe: „Entsprechend dürfte die US-Notenbank Fed an ihrem Ziel festhalten, das Leitzinsband kräftig zu erhöhen.“ Weitere Hinweise auf den Zinskurs erwarteten Investoren von den Protokollen der jüngsten Fed-Sitzung, die am Abend (20.00 MESZ) offengelegt werden. Die Federal Reserve hatte Mitte Juni angesichts der hohen Inflation im Land die Leitzinsen so kräftig angehoben wie seit 1994 nicht mehr. Sie beschloss eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. Sie signalisierte auch, in diesem Jahr mehrfach nachzulegen. Nach Einschätzung vieler Experten dürfte am 27. Juli ein Schritt nach oben in derselben Höhe wie im Juni folgen.
US-Dienstleister verlieren Schwung – Niedrigstes Wachstumstempo seit Mai 2020
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