Samstag, April 20, 2024
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US-Börsen erholen sich leicht vor Notenbankertreffen

Frankfurt/New York, 24. Aug – Nach den Verlusten der vergangenen Tage haben sich die US-Börsen im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Notenbankertreffens in Jackson Hole leicht erholt. Der Dow-Jones-Index und der breiter gefasste S&P 500 notierten am Mittwoch etwas höher bei 32.920 und 4135 Punkten. Die größten Zuwächse erzielt der Index der Technologiebörse Nasdaq mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 12.433 Zähler. „Die Händler zögern, sich stärker zu engagieren, da sie befürchten, von einer energischer vorgehenden Fed überrollt zu werden“, sagte Marios Hadjikyriacos, Analyst beim Broker XM.

Im Fokus der Anleger stand das am Donnerstag beginnende Symposium in Jackson Hole und die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag. Angesichts zunehmender Hinweise, dass die Weltwirtschaft in eine Rezession abgleiten könnte, stieg die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen steigender Zinsen. „Die Märkte werden sich in den nächsten Tagen wahrscheinlich in einer Warteschleife befinden. Alle Augen sind auf den Freitag gerichtet und darauf, was Powell in seiner Rede sagen wird“, konstatierte Adam Phillips, Stratege bei EP Wealth Advisors.

Powell werde vermutlich feststellen, dass das Risiko, bei der Inflationsbekämpfung zu wenig zu tun, das Risiko, zu viel zu tun, bei weitem überwiege, spekulierte Phillips. Vertreter der US-Notenbank Fed zeigten sich zuletzt einig, dass weitere Zinserhöhungen angemessen sind. Die Händler sind indes geteilter Meinung, ob sie eine Anhebung um 50 Basispunkte oder um 75 Basispunkte durch die US-Notenbank erwarten.

GASPREIS KLETTERT WEITER

An den Energiemärkten verschärfte sich die Lage unterdessen wegen neuer Verzögerungen bei der Versorgung mit verflüssigtem Erdgas (LNG) aus den USA weiter. Der europäische Gas-Future sprang um mehr als 15 Prozent auf den Rekordwert von 300 Euro je Megawattstunde. „Die Preise sind gestiegen, unterstützt durch die Ankündigung der verzögerten Wiederinbetriebnahme der US-amerikanischen Freeport LNG-Anlage gestern Abend“, teilten die Analysten von Engie EneryScan mit.

Auch die von Gazprom angekündigte Lieferunterbrechung der Gasversorgung über die Pipeline Nord Stream 1 zum Monatswechsel hatte die Gaspreise in den vergangenen Tagen angetrieben. Die gestiegenen globalen Gaspreise ließen auch den US-Future um bis zu rund drei Prozent auf 9,46 Dollar je Million BTU steigen. Am Vortag hatte US-Erdgas das erste Mal seit 2008 die Marke von zehn Dollar je Million BTU erreicht.

US-EINZELHÄNDLER KÄMPFEN MIT SINKENDER KAUFKRAFT

Bei den Einzelwerten belastete ein trüber Ausblick des US-Markenmode-Händlers Nordstrom den Einzelhandelssektor. Wie auch die US-Kaufhauskette Macy’sM.N bekommt Nordstrom die nachlassende Kaufkraft der Verbraucher zu spüren und muss Preisnachlässe gewähren, um seine hohen Lagerbestände abzubauen. Die Aktien von Nordstrom brachen in der Spitze fast 20 Prozent ein; die Papiere von Macy’s gaben mehr als drei Prozent nach.

Dagegen preschten die Aktien des Fitnessgeräte-Anbieters Peloton Interactive rund 20 Prozent voran. Anleger honorierten, dass der Konzern seinen Heimtrainer und anderes Fitnesszubehör künftig auch über die Plattform des Internetriesen Amazon verkaufen will, um die sinkenden Umsätze abzustützen.

Im Vorfeld seines Aktiensplit legte auch Tesla mehr als ein Prozent zu. Nach Börsenschluss erhält jeder Aktionär zwei zusätzliche Aktien. „Der Aktienkurs passt sich nach unten an, während sich sonst, abgesehen von der Anzahl der Aktien, nicht viel ändert“, konstatierte AJ Bell Investment-Experte Russ Mould. Zwei Jahre nach einem Split im Verhältnis 5:1 will der Elektroautobauer die Aktien für Privatanleger zugänglicher machen. Mould ging davon aus, dass noch mehr Managementteams diesen Schritt gehen werden, um dem Aktienkurs neuen Schwung zu verleihen. „Langfristig werden jedoch die Fundamentaldaten wichtiger sein als kosmetische Aspekte wie diese.“

US-Börsen erholen sich leicht vor Notenbankertreffen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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