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US-Arbeitsmarktbericht macht Anleger ratlos

Frankfurt/New York, 07. Jan (Reuters) – Nach widersprüchlichen US-Arbeitsmarktdaten sind Anleger auf Richtungssuche. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hielt sich am Freitag 0,2 Prozent im Plus bei 36.311 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq büßten dagegen bis zu 0,6 Prozent ein.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft ging im Dezember überraschend auf 199.000 von 210.000 im Vormonat zurück. Analysten hatten mit einem doppelt so hohen Plus gerechnet. Dennoch fiel die Arbeitslosenquote überraschend deutlich. Gleichzeitig stiegen die Löhne um 0,6 statt der erwarteten 0,4 Prozent.

„Ein chaotischer, verwirrender Arbeitsmarktbericht“, kommentierte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Es stelle sich die Frage, ob mehr Jobs geschaffen wurden als ausgewiesen oder ob die Zahlen auf einen Arbeitskräftemangen hinwiesen. „Von beidem etwas, aber es gibt klare Hinweise auf eine Lohn-Preis-Spirale, die nicht ignoriert werden können.“

Aus diesem Grund spekulierten Anleger nun darauf, dass die Notenbank Fed den Leitzins im laufenden Jahr vier- statt wie bislang erwartet dreimal anheben werde, sagte Steven Ricchiuto, Chef-Volkswirt für die USA bei der Investmentbank Mizhuo. Als Reaktion darauf trennten sie sich von Staatsanleihen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Treasuries auf ein Zwei-Jahres-Hoch von plus 1,801 Prozent.

ÖLPREIS STEIGT WEITER – BITCOIN ERNEUT IM MINUS

Dem Ölpreis-Anstieg bereiteten die Jobdaten ein vorläufiges Ende. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um ein knappes Prozent auf 78,81 Dollar je Barrel (159 Liter). Eine Wiederaufnahme der Rally sei aber wahrscheinlich, sagte Analystin Louise Dickson vom Brokerhaus Rystad. Grund hierfür seien Produktionsausfälle durch die Unruhen in Kasachstan sowie Lieferengpässe in Libyen wegen Wartungsarbeiten an einer Pipeline. Zudem sei die Furcht vor einem Nachfrage-Rückgang durch die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus gewichen, warf Analyst Ricardo Evangelista vom Brokerhaus ActivTrades ein.

Abwärts ging es auch für Bitcoin, das drei Prozent auf 41.881 Dollar verlor. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verhalte sich inzwischen ähnlich wie andere riskante Anlageklassen, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Wenn diese nachgäben gerate auch Bitcoin unter Druck und umgekehrt.

US New York Foto

NFT-PLÄNE BEFLÜGELN GAMESTOP – T-MOBILE ENTTÄUSCHT

Bei den Aktienwerten sorgte GameStop mit einem Kurssprung von bis zu 22 Prozent für Aufsehen. Der Videospiele-Händler baut einen Handelsplatz für sogenannte Non-Fungible Token (NFTs) auf. Dabei handelt es sich um Echtheits- und Eigentumsnachweise für digitale Objekte wie Bilder, Musikstücke oder Immobilien in virtuellen Welten, die dadurch zu Sammel-Objekten werden. In den vergangenen Monaten hatten NFTs bei Auktionen teilweise Millionen erzielt.

Für die Papiere von T-Mobile ging es dagegen 5,5 Prozent abwärts. Die US-Tochter der Deutschen Telekom gewann im vierten Quartal 844.000 neue Kunden, weniger als erhofft.

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