Freitag, November 15, 2024
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Uniper-Chef plädiert für neue Langfristverträge bei Gas

Wilhelmshaven, 17. Dez – Der Chef des Energieversorgers Uniper, Klaus-Dieter Maubach, plädiert für neue Langfristverträge beim Erdgaseinkauf. Er gehe davon aus, dass Gas der letzte fossile Brennstoff sei, den Deutschland noch kurz vor dem Zeitpunkt einsetzt, bevor das Land klimaneutral werde, sagte Maubach am Samstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. „Insofern sind Verträge von 15 Jahren Laufzeit auch nicht schädlich“, fügte er hinzu. Deutschland will 2045 klimaneutral sein.

Maubach wies auch darauf hin, dass solche Langfristvereinbarungen ein Wettbewerbsvorteil im Rennen um neue Lieferverträge seien. Der globale Markt für Flüssigerdgas (LNG) entwickele sich gut und habe gute Explorationsprojekte auch ohne einen Anstoß aus Deutschland. Solche Projekte würden am Ende des Tages aber mit langfristigen Lieferverträgen abgesichert. „Die Kernfrage ist, inwieweit sind wir bereit, auch in Deutschland … wieder langfristige Verträge zu schließen. Das sind mindestens zehn Jahre, besser noch 20 Jahre, aber auch 15 Jahre sind durchaus üblich“, sagte der Manager. „Wir müssen das einfach akzeptieren, dass wir wieder in langfristige Lieferverträge reingehen müssen.“ Man habe diese Langfristverträge auch mit Russland gehabt, was nicht unproblematisch gewesen sei. „Das Risiko müssen wir (aber) schon eingehen, wenn andere dann wieder in Exploration investieren sollen“, fügte er hinzu. Langfristverträge sind auch in der Ampel-Koalition nicht unumstritten. 

Zur Frage möglicher Überkapazitäten durch den Bau von Flüssigerdgas-Terminals verwies Maubach darauf, dass man derzeit nicht davon sprechen könne, weil kein russisches Pipelinegas mehr zur Verfügung stehe. Es sei eine politische Entscheidung, ob man irgendwann einmal wieder russisches Gas beziehen wolle, wenn „dieser grausame Krieg“ beenden sein sollte, sagte er zum russischen Angriff auf die Ukraine. 

Die Inbetriebnahme des schwimmenden LNG-Terminals von Uniper in Wilhelmshaven bezeichnete Maubach als „einen großen Schritt in die richtige Richtung“. „Wir haben in Rekordzeit ein Terminal realisiert.“ Alle wüssten, dass Uniper große staatliche Hilfen bekomme, sagt er in Anspielung auf die staatliche Übernahme und Kapitalhilfe in Milliardenhöhe. „Das ist eine gute Gelegenheit, eine Chance für uns, ein bisschen was zurückzugeben an den Steuerzahler.“

Uniper-Chef plädiert für neue Langfristverträge bei Gas

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Michael Bußmann auf Pixabay

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