Donnerstag, April 25, 2024
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UniCredit erhöht Gewinnziel und nimmt Aktienrückkauf wieder auf

Mailand, 27. Jul (Reuters) – Die italienische Großbank UniCredit blickt nach einem unerwarteten Gewinnsprung optimistischer auf das laufende Jahr. Italiens zweitgrößtes Geldhaus strebt ohne ihr Russland-Geschäft nun einen Gesamtjahresgewinn von rund vier Milliarden Euro an statt wie bislang von mehr als 3,3 Milliarden Euro. Der Vorstand kündigte am Mittwoch in Mailand zudem an, das wegen des Krieges in der Ukraine auf Eis gelegte Aktienrückkaufprogramm im Volumen von einer Milliarde Euro wieder aufnehmen zu wollen. An der Börse kam das gut an: Die Aktie legte zeitweise rund sieben Prozent zu.

Im abgelaufenen zweiten Quartal erzielte das Geldhaus einen Nettogewinn von zwei Milliarden Euro – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Analystenschätzungen wurden damit deutlich übertroffen. Die Erträge legten um 8,9 Prozent auf 4,78 Milliarden Euro zu. Ein wesentlicher Faktor waren die Nettozinseinnahmen, die um 13,3 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro anzogen. Die Einnahmen im Handelsgeschäft kletterten sogar um 41 Prozent auf 564 Millionen Euro. 

Den geplanten Verkauf von Leasing-Geschäften in Italien und Deutschland legte UniCredit vorerst auf Eis, wie aus einer Fußnote zur Quartalsmitteilung hervorgeht. Mitte Oktober 2021 war bekannt geworden, dass das Bankhaus ein mögliches Kaufinteresse für seine Leasingsparte auslotet. In Italien war die Sparte 2021 nach frühren Angaben des Leasingverbandes ASSILEIA Marktführer. Die Einheit vertreibt ihre Produkte über das Filialnetz der Gruppe.

UniCredit gehört zu den Instituten, die stärker in Russland engagiert sind und nun wegen des Krieges nach einem Käufer für seine Aktivitäten dort sucht. Das Bankhaus lote weiterhin faire Transaktionen aus, erklärte das Unternehmen. Konzernchef Andrea Orcel zufolge hat UniCredit seit Ende Juni ihr Engagement dort weiter reduziert. Die Drohungen der russischen Regierung, den Verkauf lokaler Tochtergesellschaften durch ausländische Banken zu blockieren, hätten das Bild nicht geändert, sagte Orcel. 

Seiner Ansicht nach ist UniCredit zudem besser aufgestellt als manche Wettbewerber, um den wirtschaftlichen Schaden durch den Ukrainekrieg zu überstehen. Und dies könne Fusions- und Übernahmemöglichkeiten eröffnen. „Ich glaube nicht, dass sich alle in der gleichen Position befinden, und daher kann es sein, dass sich Gelegenheiten zum richtigen Zeitpunkt bieten, und wenn ja, sind wir bereit“, sagte Orcel. Die Bank sei außerdem zuversichtlich, selbst in einer Rezession die Mehrheit des für die Jahre 2021 bis 2024 ausgegebenen Kapitalausschüttungsziels von mehr als 16 Milliarden Euro zu erreichen, führte der Manager aus. Die Kernkapitalquote (CET1) verbesserte sich bis Ende Juni auf 15,73 Prozent nach 14,0 Prozent Ende März.

UniCredit erhöht Gewinnziel und nimmt Aktienrückkauf wieder auf

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Titelfoto: Symbolfoto

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