Genf, 15. Mrz (Reuters) – Seit der russischen Invasion der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) rund 2,95 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. 1,8 Millionen von ihnen haben sich in Polen in Sicherheit gebracht, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf mitteilte. Rund 300.000 Menschen hätten ihre Flucht in Richtung Westeuropa fortgesetzt.
Laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef sind unter den Flüchtlingen 1,4 Millionen Kinder. Das bedeute, dass in den vergangenen 20 Tagen im Schnitt täglich 73.000 Kinder zu Flüchtlingen geworden sind. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) erklärte vor den UN in Genf, dass Konvois aus rund 30 Bussen Zivilisten aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine holen soll.
Die Evakuierung werde zusammen mit dem ukrainischen Roten Kreuz organisiert, sei aber noch nicht angelaufen, sagte ein IKRK-Sprecher. Bei ähnlichen Vorhaben habe es in Mariupol Verzögerungen gegeben. Dort würden die Menschen „praktisch erstickt“, weil es keinerlei Hilfe gebe, sagte der Sprecher weiter. Ein Konvoi mit Hilfsgütern für Mariupol war nach ukrainischen Angaben am Montag blockiert worden. In der südostukrainischen Hafenstadt sollen laut der Ukraine mittlerweile mehr als 2500 Zivilisten getötet worden sein.
Inmitten anhaltender Kämpfe gibt es laut dem Kiewer Innenministerium aber auch erfolgreiche Evakuierungen. So sollen seit Beginn des Krieges rund 548.000 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden sein, wie der stellvertretenden Innenministers Jewhenij Jenin am Montag mitteilte.
UN – Inzwischen fast drei Millionen Ukraine-Flüchtlinge
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.