Berlin, 09. Mai (Reuters) – Zwei Drittel der Familienunternehmen leiden einer Umfrage zufolge derzeit spürbar unter Lieferengpässen. Dies teilten die Verbände der Familienunternehmer und der Jungen Unternehmer am Montag im Rahmen einer Erhebung unter 782 Firmen von Anfang April mit.
Eine weitere Herausforderung seien die Preissteigerungen. Die Nettopreise im Einkauf veränderten sich demnach im Vergleich zum Vorjahr für Rohstoffe um 46 Prozent und für Vorprodukte um 56 Prozent. Fast neun von zehn Familienunternehmer befürchten den Angaben zufolge weitere Preissteigerungen durch die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale in Deutschland.
„Ein ganz wichtiges Mittel, um explodierende Preise und Kosten abzufedern, ist der Abschluss von Freihandelsabkommen mit unseren Verbündeten, denn das beseitigt Handelshemmnisse“, erklärte Reinhold von Eben-Worlée, Präsident der Familienunternehmer. „Das wäre ein Turbo für die Wettbewerbsfähigkeit, der den Staatshaushalt nichts kostet.“
Allen voran müsse mit Nachdruck ein Freihandelsabkommen mit den USA abgeschlossen werden. „Deutschland war einmal der Bremsklotz eines Abkommens, das Sicherheit und Diversifizierung in die Lieferketten bringen sollte“, sagte der Lobbyist. Das grüne Wirtschaftsministerium von Vizekanzler Robert Habeck müsse jetzt zur treibenden Kraft in der europäischen Handelspolitik werden.
Umfrage – Lieferprobleme belasten zwei Drittel der Familienunternehmen
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