Berlin, 25. Okt (Reuters) – Die Ukraine dringt auf einen hohen Beitrag von Deutschland für die Finanzierung des Staates in Kriegszeiten. „Wir brauchen jeden Monat vier bis fünf Milliarden Dollar für unseren Haushalt. Wir glauben, dass Deutschland etwa 500 Millionen Dollar pro Monat übernehmen könnte, vor allem mit Blick auf das Jahr 2023. Von der EU insgesamt erhoffen wir uns rund zwei Milliarden Dollar pro Monat“, sagte der Wirtschaftsberater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Alexander Rodnyansky, den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ (Dienstagausgaben). „Der Staat muss funktionieren, die Renten müssen ausgezahlt werden.“
„Vor den neuesten Angriffen wurden die Schäden für die Zerstörung der Infrastruktur auf rund 120 Milliarden Dollar geschätzt“, fügte Rodnyansky hinzu. Die Schäden für die Wirtschaft – Unternehmensschließungen, Arbeitslosigkeit – betrügen nach Berechnungen der Weltbank etwa 200 bis 250 Milliarden Dollar. „Das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr laut Prognosen um rund 35 Prozent einbrechen.“
An Soforthilfe für die Ukraine erhofft sich Rodnyansky vom Westen Dieselgeneratoren, Notstromgeneratoren oder mobile Kraftwerke. Die an diesem Dienstag in Berlin stattfindende internationale Wiederaufbaukonferenz beschäftige sich mit den „mittel- bis langfristigen Herausforderungen“ nach dem Krieg.
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hatte auf der deutsch-Urkainischem Konferenz für Wiederaufbau am Montag den Finanzbedarf für den Wiederaufbau auf 750 Milliarden Dollar beziffert. Bundeskanzler Olaf Scholz zufolge müsse dabei bedacht werden, dass das Land künftig EU-Mitglied sein soll.
Ukraine erwartet von Deutschland 500 Millionen Dollar Finanzhilfen pro Monat
Quelle: Reuters
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