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Ukraine aktuell 25.03.22

Update: 21:46 Uhr

25. Mrz (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:

21.20 Uhr – Ukraine – 7331 Menschen über Korridore aus umkämpften Städten entkommen

Insgesamt 7331 Menschen konnten am Freitag nach ukrainischen Angaben über Fluchtkorridore umkämpfte Städte verlassen. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärt, 2800 Menschen seien mit selbst organisierten Fahrten aus Mariupol entkommen, das unter besonders heftigen Beschuss liegt.

21.00 Uhr – Die EU-Kommission soll eine zentrale Funktion beim Kampf gegen steigende Energiepreise einnehmen. Die Staats- und Regierungschefs beschließen, die EU-Kommission solle sicherstellen, dass von einzelnen Mitgliedsstaaten ergriffene Maßnahmen gegen die Preisexplosion nicht zu Verschiebungen auf den Energiemärkten anderer EU-Staaten führen. 

20.35 Uhr – Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki erklärt, Länder wie Deutschland müssten stärker dazu gedränght werden, auf Öl und Gas aus Russland zu verzichten. Er kündigt an, Polen werde in der kommenden Woche einen Plan vorstellen, wie sich das Land von den Importen aus Russland lösen werde.

20.30 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen möglichen russischen Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine als „Sakrileg“ bezeichnet. Er weist die russischen Vorwürfe zurück, dass es in der Ukraine chemische oder biologische Waffen gebe. Diese Warnungen Moskaus dürften kein Vorwand sein, dass Russland selbst solche Waffen einsetzen könnte. „Das ist eine Grenzüberschreitung – nach all den Grenzüberschreitungen wäre das die weiteste und furchtbarste“, fügt er hinzu.

20.20 Uhr – Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez erklärt, seinem Land und Portugal werde genehmigt, einen zeitlich befristeten Preisdeckel für Energiekosten einzuführen. Diese Maßnahmen würden nicht zu Preis-Verwerfungen auf dem europäischen Markt führen.

20.14 Uhr – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, es gebe keinen Grund, der russischen Forderung nachzukommen, für Energielieferungen in Rubel zu zahlen. Aus den Vertragstexten gehe hervor, dass es untersagt sei, Zahlungen in Rubel zu verlangen. Russland wolle mit Rubel-Zahlungen Sanktionen des Westens umgehen.

20.12 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz wertet die Reden des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Ansporn. Selenskyj vertrete sehr eindrucksvoll die Interessen seines Landes, sagt er. Die Reden seien immer wieder bewegend und „ein Ansporn, das, was wir richtig finden, zu tun“.

20.08 Uhr – Die Energieabhängigkeit von Russland wird nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz schneller zu Ende gehen als erwartet. „Es wird sehr viel schneller gehen als mancher sich wünschen kann“, sagt er nach Abschluss des EU-Gipfels. Eine Jahreszahl nennt er nicht. Man habe die Verträge geprüft und festgestellt, dass die Bezahlung in Euro oder Dollar erfolge, sagt er zu der Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, dass die Bezahlung künftig in Rubel erfolgen solle. 

20.00 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigt auch nach dem EU-Gipfel die deutsche Position, dass es in der EU nur einen freiwilligen gemeinsamen Einkauf von Gas geben kann. Man wolle sicher mehr Transparenz und Kooperation. Er weist aber darauf hin, dass der Einkauf in der EU durch viele privatwirtschaftliche Unternehmen geschehe und dies auch so bleibe. 

19.35 Uhr – Die Anbaufläche für Sonnenblumen in der Ukraine wird dieses Jahr wegen des Krieges um 28 Prozent kleiner ausfallen. Von zuvor 6,66 Millionen Hektar könnten nur noch 4,81 Millionen Hektar genutzt werden, teilt das ukrainische Landwirtschaftsministerium mit. Die Ukraine ist der weltweit größte Produzent von Sonnenblumenkernen und der größte Exporteur von Sonnenblumenöl.

18.55 Uhr – Selenskyj und Erdogan besprechen Nato-Gipfel und Lebensmittelkrise

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tyyip Erdogan die Ergebnisse des Nato-Gipfels und eine drohende Lebensmittelknappheit besprochen. Es sei auch über Möglichkeiten zur Vermeidung einer Hungersnot geredet worden, teilt Selenskyj mit. Erdogans Büro zufolge hat der Präsident auf dem Gipfel seine Unterstützung für die Ukraine unterstrichen.

18.10 Uhr – Russland verlegt nach Einschätzung der USA den Schwerpunkt seines Militäreinsatzes in der Ukraine weg von der Hauptstadt Kiew in den Donbass im Osten des Landes. Damit könnte Russland versuchen, die ukrainischen Truppen dort vom Rest des Landes abzuschneiden und seine Position in Verhandlungen zu stärken, sagt ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Militärs. Russland versuche auch, aus Georgien Verstärkung in die Ukraine zu entsenden.

18.00 Uhr – Erste ukrainische Flüchtlinge aus Moldau in Deutschland angekommen

Die ersten 134 ukrainischen Flüchtlinge aus Moldau sind in Deutschland eingetroffen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser begrüßen die Menschen am Frankfurter Flughafen. Baerbock spricht von „einem leuchtenden Zeichen von Menschlichkeit in dieser dunklen Zeit“. Dies sei der erste Flug „einer dauerhaften solidarischen Luftbrücke“. Faeser sagt: „Deutschland kann ein Drehkreuz für die gerechte Verteilung in Europa sein.“ In einem ersten Schritt hat die Bundesregierung die Aufnahme von 2500 Flüchtlingen aus Moldau zugesagt. Das Nachbarland der Ukraine ist von der Flüchtlingskrise besonders betroffen. 

17.51 Uhr – Die seit Tagen unter schweren Angriffen stehende Hafenstadt Mariupol im Osten der Ukraine ist nach Angaben des Gouverneurs der Region Donezk immer noch in der Hand ukrainischer Truppen. Gouverneur Pawlo Kyrylenko erklärt im Fernsehen, rund 65.000 Einwohner hätten zu Fuß oder mit dem eigenen Auto aus der Stadt fliehen können, obwohl die meisten Versuche zur Einrichtung von Fluchtkorridoren gescheitert seien.

16.28 Uhr – Frankreich bestellt den russischen Botschafter ins Pariser Außenministerium ein, um gegen eine von der Botschaft auf Twitter veröffentlichte Karikatur zu protestieren. Zu sehen ist eine auf einem Tisch liegende, Europa darstellende Frau. Zwei Männer, die die USA und die EU darstellen, stechen Spritzen mit den Aufschriften Russophobie, Neo-Nazismus und Sanktionen in sie. „Diese Kurzbotschaften sind inakzeptabel“, erklärt das Außenministerium. Das habe man dem Botschafter klar gemacht. „Wir versuchen, einen Gesprächskanal mit Russland offenzuhalten und dafür sind solche Aktionen vollkommen ungeeignet.“ Die Botschaft hat den Tweet mittlerweile gelöscht.

16.15 Uhr – Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gestalten sich nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba sehr schwierig. Kuleba sagt, über vier vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan genannte Punkte sei keine Einigung erzielt werden. Erdogan hatte zuvor gesagt, Russland und die Ukraine könnten sich in ihren Gesprächen bei vier von sechs diskutierten Hauptthemen einigen.

15.45 Uhr – Schweiz übernimmt neuestes EU-Sanktionspaket

Die Schweiz setzt auch das vierte Sanktionspaket der Europäischen Union (EU) um. Die Ausfuhr von Gütern für den Energiesektor und damit verbundene Dienstleistungen würden neu untersagt, teilt die Regierung mit. Zudem werde ein Einfuhrverbot von Eisen- und Stahlerzeugnissen aus Russland sowie ein Verbot der Ausfuhr von Luxusgütern eingeführt. Im Finanzbereich würden Transaktionen mit einigen staatseigenen Unternehmen verboten. Die Maßnahmen träten am 25. März um 23.00 Uhr (MEZ) in Kraft. Dagegen dürften die russischen Sender Sputnik und Russia Today in der Schweiz weiter verbreitet werden. Damit weicht das neutrale Land in einem Punkt von einem früheren Sanktionspaket der EU ab. 

15.15 Uhr – Die Bundesregierung will bei Bundesaufträgen die gestiegenen Preise für Baustoffe künftig ausgleichen. „Neue Verträge sollen mit Preisgleitklauseln versehen werden, die eine Anpassung an die Marktentwicklung ermöglichen“, teilen das Bau- und das Verkehrsministerium mit. „Im Einzelfall sollen auch in bestehenden Verträgen die Preise nachträglich angepasst werden.“ Entsprechende bis zum 30. Juni 2022 befristete Praxishinweise hätten beide Ministerien für die Bundesbauverwaltung und den Verkehrswegebau erlassen. Sie seien ausschließlich für öffentliche Bauleistungen verbindlich. Demnach unterstützt der Bund etwa Straßenbauunternehmen, damit sie trotz eines starken Preisanstiegs für bei der Asphalt-Herstellung erforderliches Bitumen ihre Aufträge in der vereinbarten Zeit erfüllen könnten.

14.50 Uhr – Bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gibt es einem russischen Unterhändler zufolge Annäherungen bei zweitrangigen Themen. „Bei den politischen Kernthemen treten wir allerdings auf der Stelle“, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Wladimir Medinski, Mitglied der russischen Delegation. Es sei die ganze Woche per Videoschalten verhandelt worden. Die Gespräche würden am Samstag fortgesetzt.

14.52 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen vor, die Kultur seines Landes auslöschen zu wollen. „Heute versuchen sie, die tausendjährige Kultur, unser Volk, auflösen zu wollen“, sagt Putin bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Vertretern des Kulturbetriebs. Dies betreffe auch die großen russischen Komponisten Tschaikowski, Schostakowitsch und Rachmaninow. Putin bezog sich dabei auf Absagen von kulturellen Veranstaltungen mit russischem Bezug in westlichen Ländern. „Genauso verbannen sie russische Schriftsteller und Bücher“, sagt er. 

14.38 Uhr – Seit Beginn des russischen Einmarsches in der Ukraine sind einem Agenturbericht zufolge 1351 russische Soldaten ums Leben gekommen. 3825 seien verletzt worden, berichtet die russische Agentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Die Agentur RIA meldet ebenfalls mit Quelle russisches Verteidigungsministerium, dass der „Sondereinsatz“ weitergeführt werde, bis die Ziele von Präsident Wladimir Putin erreicht seien.

14.16 Uhr – Russland – Würden sofort auf Sperrung von Luftraum reagieren

Russische Truppen werden sofort reagieren, sollte versucht werden, den Luftraum über der Ukraine zu schließen. Das betont das Verteidigungsministerium in Moskau laut Nachrichtenagentur RIA als Reaktion auf die Forderung der Ukraine an die Nato, eine Flugverbotszone einzurichten und auch zu überwachen. Dass der Westen Waffen für die Ukraine bereitstelle, sei ein großer Fehler und verlängere den Konflikt nur, erklärt das Ministerium demnach weiter. Im übrigen seien die Hauptziele der ersten Phase der „russischen Operation“ erreicht. 

14.14 Uhr – Die russischen Streitkräfte konzentrieren sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau auf die völlige „Befreiung“ des Donbass. Generell werde nicht ausgeschlossen, verbarrikadierte ukrainische Städte zu stürmen, erklärt das Ministerium laut russischer Nachrichtenagentur Ifax. Für die „Spezial-Operation“ in der Ukraine habe das Ministerium zwei Optionen erwogen: entweder innerhalb der Separatisten-Gebieten im Donbass oder im gesamten Territorium der Ukraine.

13.10 Uhr – Die Kleinstadt Slawutytsch nördlich von Kiew ist nach Angaben der lokalen Behörden von russischen Truppen eingekesselt. Die Angreifer befänden sich direkt an der Stadtgrenze, heißt es in einer Mitteilung. In Slawutytsch leben Arbeiter, die an der Instandhaltung des stillgelegten Atomkraftwerks Tschernobyl beteiligt sind. Dort hatte sich 1986 ein Super-Gau ereignete. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt kurz darauf, dass ein erster Angriff von russischen Truppen auf die Stadt abgewehrt wurde.

12.42 Uhr – SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert beziffert das Volumen für das am Donnerstag vorgestellte Energie-Entlastungspaket auf gut 20 Milliarden Euro. Das erste Maßnahmenbündel zur Entlastung von den hohen Energiepreisen im Februar habe bereits ein Volumen von 15 Milliarden Euro gehabt, sagt Kühnert im Bundestag. 

12.40 Uhr – Chinas Präsident Xi Jinping und der britische Premierminister Boris Johnson haben über den Krieg in der Ukraine gesprochen. In dem Telefonat habe Xi eine konstruktive Rolle zugesagt, um die Ukraine und Russland zu Friedensverhandlungen zu bewegen, berichten staatliche chinesische Medien. 

12.18 Uhr – Den russischen Truppen ist es nach ukrainischen Angaben zum Teil gelungen, eine Landbrücke von der Region Donezk im Osten bis zur Halbinsel Krim zu schaffen. Das teilt das Verteidigungsministerium in Kiew in einem Online-Post mit. Russland hat die Krim 2014 annektiert.

11.57 Uhr – UN-Beobachter – Zunehmend Hinweise auf Massengräber in Mariupol

Die Beobachter des UN-Menschenrechtsteams in der Ukraine erhalten immer mehr Hinweise auf Massengräber in der eingekesselten Stadt Mariupol. In einem Grab sollen 200 Leichen liegen, sagt die Leiterin der Beobachtergruppe, Matilda Bogner, in einer Video-Schaltung mit Journalisten von der Ukraine aus. Einige Beweise fänden sich in Satelliten-Aufnahmen. Mehr als 1035 Zivilisten seien bislang ums Leben gekommen. Ihr Team untersuche mutmaßlich willkürliche Angriffe von beiden Seiten. Zudem würden Vorwürfe geprüft, wonach Zivilisten gegen ihren Willen aus der Stadt nach Russland gebracht wurden und russische Soldaten Zivilisten, die in Autos Mariupol verließen, getötet haben sollen.

11.55 Uhr – Einer Umfrage des Instituts Civey für den „Spiegel“ zufolge fürchten 62 Prozent der Deutschen, dass der Krieg in der Ukraine zu einem dritten Weltkrieg führen könnte. 55 Prozent der Befragten treibe zudem die Sorge um, Russland könne gegen die Ukraine Atomwaffen einsetzen. 78 Prozent sind der Ansicht, der Konflikt könne eine Weltwirtschaftskrise auslösen. Fast 80 Prozent befürchten einen wirtschaftlichen Umbruch in Deutschland durch die steigenden Energiepreise. Befragt wurden in dieser Woche rund 5000 Deutsche ab 18 Jahren.

11.50 Uhr – Die Bundesregierung sieht zunächst die Energieversorger in Deutschland in der Pflicht, die Einhaltung der Verträge mit Russland zur Lieferung mit Öl und Gas abzusichern. Dies gelte auch für die Bezahlung der Rechnungen entweder in Euro oder Dollar, sagt ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin. Man sei hier aber ständig im Gespräch. Hintergrund ist die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, Öl und Gas nur noch gegen Rubel zu verkaufen. 

11.39 Uhr – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser werden am Nachmittag am Frankfurter Flughafen die ersten etwa 130 ukrainischen Flüchtlinge begrüßen, die Deutschland aus Moldau ausfliegen will. Dies reihe sich ein in die grundsätzlichen Bestrebungen der Bundesregierung, das kleine Nachbarland der Ukraine zu unterstützen, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Insgesamt will Deutschland zunächst 2500 Menschen aus Moldau ausfliegen. 

11.35 Uhr – Russland bezeichnet Warnungen der USA vor einem russischen Einsatz von Chemie-Waffen in der Ukraine als taktisches Manöver. Es diene nur dazu, um die Aufmerksamkeit von für die USA unangenehmen Fragen abzulenken, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow. Das Militär werde Präsident Wladimir Putin nun Vorschläge unterbreiten, wie Russland auf die Stärkung der Nato-Ostflanke reagieren solle, sagt er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Zur Frage, ob Russland ukrainische Städte wie Mariupol wieder aufbauen werde, gebe es keine offizielle Stellungnahme, sagte Peskow.

11.10 Uhr – Die russische Regierung bezeichnet den von den USA angestrebten Ausschluss des Landes aus der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer als unbedeutend. „Das G20-Format ist wichtig, aber unter den derzeitigen Umständen, da sich die meisten Beteiligten in einem wirtschaftlichen Kriegszustand mit uns befinden, wird nichts Schlimmes passieren“, sagt der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow.

11.01 Uhr – Bislang haben nach Erkenntnisse des UN-Flüchtlingshilfswerks rund 3,7 Millionen Flüchtlinge die Ukraine verlassen. Die Zahl nennt ein Vertreter der Vereinten Nationen in dem Kriegsland. 

11.00 Uhr – Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, rechnet mit weiter steigenden Lebensmittelpreisen. Er widerspricht aber Äußerungen aus dem schleswig-holsteinischen Bauernverband, der Brotpreis könnte auf bis zu zehn Euro steigen. „Ich würde die Preiserhöhung bei Brot geringer sehen“, sagt Rukwied. Für die Landwirte hätten sich die Erzeugungskosten von Ackerkulturen etwa durch höhere Energie- und Düngemittelpreise um ein Drittel erhöht.

10.55 Uhr – Indien – China und Indien für sofortige Waffenruhe in Ukraine

China und Indien sprechen sich nach Aussagen des indischen Außenministers Subrahmanyam Jaishankar für eine sofortige Waffenruhe in der Ukraine aus. Das sei sehr wichtig, sagt er nach Gesprächen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi.

10.40 Uhr – In Europa und Deutschland ist bis ins erste Quartal 2023 die Lebensmittel-Versorgung nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) gesichert. „Die Versorgung mit Lebensmitteln für das nächste Jahr ist aus meiner Sicht sichergestellt“, sagt DBV-Präsident Joachim Rukwied. Hamsterkäufe seien daher „unsinnig“. Zu Versorgungsengpässen kommen könne es dagegen in Nordafrika, im arabischen Raum und in Asien.

10.38 Uhr – Russland und die Ukraine können sich in ihren Gesprächen nach Einschätzung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei vier von sechs diskutierten Hauptthemen einigen. Umstritten blieben territoriale Fragen, sagt Erdogan türkischen Medien zufolge auf der Rückreise vom Nato-Gipfel in Brüssel.

Dies betreffe die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim und den Donbass im Osten der Ukraine. Die Türkei unterhält gute Beziehungen zu beiden Kriegsparteien und hat sich als Vermittler angeboten. Erdogan sagt, er werde in den kommenden Tagen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beraten, um ein Gipfeltreffen auszuloten.

10.20 Uhr – Russische Truppen haben die Stadt Tschwernihiw im Norden der Ukraine einkesselt und vom Umland abgeschnitten. Das teilt der Gouverneur Wiatscheslaw Tschaus im Fernsehen mit. Die Stadt sei vom Feind umzingelt und werde mit Artillerie und von Kampfflugzeugen beschossen.

09.55 Uhr – Vier Tote bei Beschuss von Klinik in Charkiw

Beim Beschuss einer Klinik in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind nach Angaben der Polizei vier Menschen getötet worden. Am Morgen sei die Klinik von Raketen getroffen worden. Sie habe als Zentrum für humanitäre Hilfe gedient, eine militärische Einrichtung gebe es nicht in der Nähe, teilt die Polizei in den sozialen Medien mit. Sieben Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen starben. Russland hat wiederholt erklärt, es würden nur Einrichtungen des ukrainischen Militärs angegriffen und keine zivilen Ziele.

09.25 Uhr – Nach den Worten des neuen ukrainischen Landwirtschaftsministers werden die Nahrungsmittelpreise weltweit steigen, sollte sich die Situation in der Ukraine nicht ändern. Die ukrainischen Gerteidevorräte für den Export beliefen sich auf 7,5 Milliarden Dollar, sagt Mykola Solskyi. Eine Menge nannte er nicht.

09.17 Uhr – Bürgermeister von Boryspil ruft Zivilisten zur Flucht auf

Der Bürgermeister von Boryspil, Wolodymyr Borysenko, ruft die Zivilisten zur Flucht aus der nahe dem internationalen Flughafen von Kiew gelegenen Stadt auf. Bislang hätten 20.000 Menschen Boryspil verlassen, sagt er im Fernsehen. Dass sich in den umliegenden Dörfern viele Zivilisten aufhielten, mache es den ukrainischen Truppen schwer, die russischen Einheiten aus dem Gebiet zu vertreiben. Der Flughafen Boryspil liegt rund 30 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew.


09.05 Uhr – Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau mit einem Raketenangriff ein großes Tanklager außerhalb der ukrainischen Hauptstadt Kiew zerstört. Das Lager sei am späten Donnerstagabend mit Marschflugkörpern vom Typ „Kalibr“ beschossen worden, sagt der Sprecher des Ministeriums, Igor Konaschenkow. Sie seien von See aus abgefeuert worden. Das Tanklager sei genutzt worden, um die ukrainischen Streitkräfte im Zentrum des Landes zu versorgen. 

08.40 Uhr – Zwei Raketen haben eine Einrichtung des ukrainischen Militärs am Stadtrand von Dnipro getroffen. Es seien schwere Schäden entstanden, teilt der Gouverneur der Region, Valentyn Resnytschenko in den sozialen Medien mit. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden. Dnipro ist die viertgrößte Stadt des Landes und liegt rund 400 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew.

08.30 Uhr – Die ukrainische Regierung hofft auf die Öffnung eines Fluchtkorridors für die eingekesselte Hafenstadt Mariupol an diesem Freitag. Er solle für Zivilisten gelten, die die südostukrainische Stadt mit einem Privatfahrzeug verlassen können, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk.

08.05 Uhr – Großbritannien – Ukraine hat Städte bei Kiew zurückerobert

Die ukrainischen Truppen haben nach britischen Angaben Städte und Verteidigungsstellungen bis zu 35 Kilometer östlich von Kiew zurückerobert. Dazu beigetragen habe, dass die russischen Truppen sich zurückfallen ließen, weil ihre Nachschublinien überdehnt seien, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. 

05.57 Uhr – Sanktionen haben keinerlei Auswirkungen auf die russische Regierung. Dies sagt der ehemalige russische Präsident und Putin-Vertraute Dmitri Medwedew in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA. Es sei „töricht“ zu glauben, die Sanktionen könnten etwas bewirken. Sie würden die russische Gesellschaft nur festigen und nicht zu Unmut in der Bevölkerung über die Behörden führen.

02.14 Uhr – Die höheren Rüstungsausgaben der Bundesregierung sollen nicht zu Einsparungen beim Sozialstaat führen.“Ich unterstütze die 100 Milliarden Euro für die Ausrüstung der Bundeswehr aus Überzeugung. Aber sie wird nicht zulasten des sozialen Zusammenhalts gehen“,sagt Arbeitsminister Hubertus Heil den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland laut Vorabbericht. Die Vorstellung, dass es keinen Fortschritt in der Krise gebe, sei ein Irrtum, genauso wie die Idee, dass man sich zwischen äußerer und sozialer Sicherheit entscheiden müsse. Es gehe darum, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft zu stärken.

01.35 Uhr – In einer Videobotschaft dankt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den 27 EU-Staats-und Regierungschefs für die Sanktionen gegen Russland. Er sagte aber auch, die Unterstützung sei zu spät gekommen, um Putin von dem Einmarsch in die Ukraine abzuhalten. „Jetzt diskutieren wir über die Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union. Wenigstens hier bitte ich Sie, nicht zu spät zu kommen“, sagte Selenskyj. Er hoffe, dass die größten Skeptiker der EU-Erweiterung – Deutschland, Frankreich und die Niederlande – ihren Kurs ändern würden. Selenskyj kritisierte den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der enge Beziehungen zu Putin unterhalte, während Russland ukrainische Städte bombardiere. 

00.48 Uhr – Nach Aussagen von US-Verteidigungsexperten versagen bis zu 60 Prozent einiger russischer präzisionsgelenkten Raketentypen, die im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Drei mit US-Geheimdienstinformationen vertraute Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums sagten Reuters, die Ausfallraten seien je nach Raketentyp unterschiedlich. Nach Erkenntnissen eines Beamten weisen Russlands luftgestützte Marschflugkörper je nach Tag eine Ausfallrate zwischen 20 und 60 Prozent auf. Eine solch hohe Ausfallrate kann alles umfassen, von Fehlstarts bis hin zu Raketen, die beim Aufprall nicht explodieren. Die US-Beamten sagten nichts zur Ursache der hohen Ausfallrate und legten keine Beweise für ihre Informationen vor. Reuters konnte die Informationen nicht unabhängig verifizieren. 

00.00 Uhr – Wegen des deutlichen Preisanstiegs bei Weizen, rechnet der Bauernverband Schleswig-Holstein mit einer drastischen Erhöhung der Brotpreise. Der „Bild“ (Freitagausgabe) sagt Verbandsvizepräsident Klaus-Peter Lucht: „Der Preis von Brot könnte sich verdoppeln. Auf bis zu zehn Euro.“ Lucht betonte, er rechne insgesamt mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um durchschnittlich 20 bis 40 Prozent. Einige Produkte könnten sogar dauerhaft nicht mehr verfügbar sein. Als Beispiele nannte Lucht Sonnenblumen- und Rapsöl sowie Aprikosenmarmelade: „Durch den Ukraine-Krieg wird es diese bald nicht mehr im Supermarkt geben“, sagt der Vizepräsident. Diese Lebensmittel stammen vorwiegend aus der Ukraine.

Ukraine aktuell 25.03.22

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