Update: 21:28 Uhr
18. Mrz (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
20.42 Uhr – Ukraine – Freitag konnten 9145 Menschen evakuiert werden
Ein Vertreter der ukrainischen Regierung erklärt, am Freitag seien 9145 Menschen über Fluchtkorridore aus umkämpften Städten evakuiert worden. Knapp 5000 davon seien aus Mariupol entkommen. Am Donnerstag gelang den Angaben nach nur 3810 Menschen die Flucht aus belagerten Städten.
19.35 Uhr – Italienische Behörden sollen vor dem Hintergrund des Krieges Virenschutzprogramme russischer Herkunft von ihrem Computern löschen, um mögliche Sicherheitsrisiken auszuschließen. Das geht aus einem Regierungsentwurf hervor, den Reuters einsehen konnte. Die italienische Datenschutzbehörde prüft bereits mögliche Verstöße gegen Datenschutz bei dem Antivirenprogramm des Herstellers Kaspersky Lab. Das Unternehmen bestätigte gegenüber Reuters, die Behörde habe bestimmte Informationen angefordert, man sei bereit, auf alle Anfragen zu antworten. Kaspersky versichert, ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu sein, das keine Verbindungen zur russischen Regierung habe.
19.00 Uhr – Italien plant die Aufnahme von 175.000 Flüchtlingen aus der Ukraine. Das geht aus einem Beschluss-Entwurf vor, den Reuters einsehen konnte. Es wird damit gerechnet, dass der Beschluss noch am Freitag vom Kabinett in Rom gefasst wird. Nach Angaben des Innenministeriums sind seit Beginn der Invasion rund 53.600 Ukrainer, darunter 27.000 Frauen und 21.600 Kinder, nach Italien geflohen.
18.30 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach russischen Angaben in einem Telefonat versichert, russische Truppen würden alles unternehmen, um das Leben von Zivilisten zu schonen. Nach französischen Angaben hat Macron erklärt, er sei extrem besorgt über die Lage in Mariupol. Die eingekesselte Stadt wurde in den vergangenen Tagen wiederholt beschossen. Nach russischen Angaben informierte Putin Macron darüber, wie eine Einigung mit der Ukraine aussehen könnte. Details dazu wurden nicht genannt.
18.25 Uhr – Ukraine – Russland hat sich bei Gesprächen nicht bewegt
Russland hat sich bei den Verhandlungen mit der Ukraine nach Angaben eines ukrainischen Unterhändlers nicht bewegt. Russland habe seine Forderungen wiederholt, twittert Mychailo Podoljak. Er wirft der russische Seite vor, mit ihren Stellungnahmen in den Medien Spannungen zu schüren. Er bekräftigt die ukrainischen Forderungen nach einer Waffenruhe, den Abzug russischer Truppen und Sicherheitsgarantien für die Ukraine.
18.20 Uhr – Russlands größte Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr setzt wegen der westlichen Sanktionen alle Flüge mit BoeingBA.N-Maschinen aus. Die Gesellschaft stoppt nach eigenen Angaben den Betrieb der Tochterfirmen AirBridgeCargo und Atran, die 18 Boeing-747-Maschinen und sechs Boeing-737-Maschinen nutzen. Das Unternehmen setze weiterhin russische Frachtflugzeuge ein. Russische Airlines können im Ausland geleaste Maschinen als ihr Eigentum eintragen lassen und russische Betriebslizenzen erhalten. Das sieht ein von Präsident Wladimir Putin unterzeichnetes Gesetz zur Übereignung ausländischer Leasingflugzeuge vor. Russland reagiert damit auf die Sanktionen des Westens, die Leasingfirmen verpflichten, Verträge mit russischen Airlines bis Ende März zu beenden. Das führt dazu, dass ein Großteil der Flugzeugflotten in Russland am Boden steht.
17.05 Uhr – Russischer Unterhändler – Annäherung in Nato-Frage und Neutralität
Russlands Verhandlungsführer bei den Gesprächen mit Vertretern der Ukraine über ein Ende der Kämpfe, Wladimir Medinski, erklärt, in der Frage einer Neutralität und eines Verzichts der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft habe man sich am meisten angenähert. Geredet werde über Nuancen bei Sicherheitsgarantien für die Ukraine, sollte diese nicht Nato-Mitglied werden. Bei der von Russland geforderten Entmilitarisierung der Ukraine sei man auf halbem Weg.
16.27 Uhr – Deutsche nicht so offen für Flüchtlinge wie andere EU-Staaten
Die Deutschen sind einer Zeitung zufolge weniger bereit als Bürger anderer EU-Staaten, Flüchtlinge aufzunehmen. Laut einer Umfrage des Instituts Insa-Consulere hätten sich 37 Prozent der Bundesbürger dafür ausgesprochen, deutlich mehr Flüchtlinge als bisher aufzunehmen, berichtet die „Welt am Sonntag“ vorab. In Frankreich seien es 46 Prozent, in Spanien 43 Prozent.
16.10 Uhr – Ukraine – Keine russischen Geländegewinne am Freitag
Die russische Armee hat nach Darstellung der Ukraine am Freitag keine Geländegewinne erzielt. Ukrainische Truppen hätten sie daran gehindert, sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar im Fernsehen. Die russischen Einheiten kämpften mit logistischen Schwierigkeiten bei Treibstoff und Lebensmitteln sowie Kommunikationsproblemen. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.
15.30 Uhr – Chinas Präsident Xi Jinping hat im Gespräch mit seinem US-Kollegen Joe Biden chinesischen Staatsmedien zufolge erklärt, dass niemand Interesse an Konflikten wie in der Ukraine haben könne. „So etwas wie die Ukraine-Krise wollen wir nicht sehen“, wird Xi zitiert. Die USA und China sollten ihre internationale Verantwortung akzeptieren und sich für den Weltfrieden einsetzen.
14.44 Uhr – Selenskyj – Russland blockiert humanitäre Korridore nach Mariupol
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, weiter humanitäre Korridore in die belagerte Stadt Mariupol zu blockieren. Dort gingen die Rettungsarbeiten an einem Theater weiter, das nach ukrainischer Darstellung von Russland angegriffen worden war. Bislang seien 130 Menschen aus den Trümmern gerettet worden, sagt Selenskyj. Russland bestreitet den Angriff.
14.38 Uhr – Die Regie des russischen Staatsfernsehens schaltet mitten in einer Rede von Präsident Wladmir Putin um auf eine andere Kamera-Einstellung, in der zu sehen ist, wie patriotische Lieder auf derselben Veranstaltung abgespielt werden. Putin war zuvor im voll besetzten Moskauer Luschniki Stadion zu sehen gewesen, in dem der achte Jahrestag der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim gefeiert wird.
14.36 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin erlaubt der Zentralbank des Landes, den Umfang von Devisengeschäften mit Ausländern zu bestimmen. Dazu gehöre auch die Begrenzung von Devisenkäufen durch Ausländer in Russland, wie aus einem Erlass hervorgeht. Zudem dürfen demnach Einwohner Russlands bis zum Jahresende ohne die Erlaubnis der Zentralbank keine Anteile an Unternehmen erwerben, die nicht in Russland ansässig sind. Dem Erlass zufolge können russische Banken, die von westlichen Sanktionen getroffen werden, bis zum 1. September Deviseneinlagen an Unternehmen in Rubel gemäß dem aktuellen Rubel-Wechselkurs auszahlen.
14.28 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin lobt den „Sondereinsatz“ in der Ukraine. Putin ist auf der Bühne eines Stadions zu sehen. Tausende sind dort versammelt und schwenken Russland-Flaggen.
14.23 Uhr – UN – Bislang mindestens 816 zivile Opfer
In der Ukraine sind seit Anfang des Krieges am 24. Februar bis einschließlich Donnerstag mindestens 816 Zivilisten getötet worden. Das teilt der UN-Menschenrechtsrat in Genf mit. Demnach wurden bis zum 17. März 1333 weitere Menschen verletzt. Die meisten Opfer seien wegen schwerem Artillerie- und Raketenbeschuss zu beklagen gewesen. Die tatsächlichen Zahlen dürften allerdings weit höher liegen. Die Beobachter des Hohen Kommissariats der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) sind in der Ukraine zwar zahlreich vertreten, Opferzahlen aus besonders umkämpften Gebieten wie etwa Mariupol liegen aber noch nicht vor.
14.14 Uhr – Die drei baltischen Staaten und Bulgarien weisen insgesamt zwanzig russische Diplomaten aus. Lettland und Estland hätten je drei Diplomaten ausgewiesen, teilen die Außenministerien mit. In Litauen betrifft der koordinierte Schritt vier Diplomaten. Grund seien Aktivitäten, die dem diplomatischen Status der Betroffenen zuwiderliefen, und die anhaltende russische Aggression in der Ukraine, schreibt der lettische Außenminister Edgars Rinkevics auf Twitter. Auch Litauen spricht von Solidarität mit der Ukraine. Estland erklärt, die Diplomaten hätten direkt und aktiv seine Sicherheit untergraben und Propaganda verbreitet, die Russlands Militäreinsatz rechtfertige. Bulgarien erklärt zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen und begründet dies mit Aktivitäten, die dem diplomatischen Status nicht angemessen seien. Die russische Botschaft in Sofia bezeichnet dies als weiteren aggressiven Schritt, auf den angemessen reagiert werde.
13.55 Uhr – Russland verdreifacht Autogas-Lieferungen nach China
Russland wird nach Daten von Refinitiv Eikon seine Güterzug-Lieferungen von Autogas (LPG) nach China im März verdreifachen. In diesem Monat sollen demnach etwa 72.000 Tonnen LPG ins Nachbarland geschickt werden nach 24.000 Tonnen im Februar. Üblicherweise wird der größte Teil des russischen Autogases über per Schiff nach Europa transportiert.
13.40 Uhr – Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi verlangt von der EU mehr Mut bei der Ausformulierung einer gemeinsamen Energiepolitik. Bei Kauf und Speicherung müsse vereint vorgegangen werden, sagt er nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Spanien, Portugal und Griechenland. „Eine gemeinsame Verwaltung des Energiemarkts würde allen zugute kommen.“
13.30 Uhr – Die Ukraine will nach eigenen Angaben in den Verhandlungen mit Russland ihren Antrag auf Beitritt zur Europäischen Union nicht aufgeben. Man werde nicht darauf verzichten, um einen Kompromisses als Teil einer Vereinbarung mit Russland zur Beendigung des Krieges zu erreichen, sagt der stellvertretende Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Andrij Sybiha. „Ich werde kategorisch sagen, dass dies absolut inakzeptabel ist. Es ist unsere Entscheidung, der Antrag auf EU-Mitgliedschaft wurde eingereicht und wird nun in die Tat umgesetzt“, sagt Sybiha im ukrainischen Fernsehen. Die Verhandlungen mit Russland seien im Gange, aber schwierig, ergänzt er.
13.00 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet nach eigenen Angaben in den kommenden Monaten Fortschritte beim Antrag seines Landes für einen Beitritt zur Europäischen Union. Selenskyj verweist auf Twitter auf ein Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wir bewegen uns gemeinsam auf unser strategisches Ziel zu“, schreibt er.
12.50 Uhr – Stadtverwaltung – 222 Menschen in Kiew seit Kriegsbeginn getötet
In Kiew sind nach Angaben der Hauptstadtverwaltung seit Beginn des Krieges 222 Menschen getötet worden. 889 weitere Menschen seien zudem verletzt worden.
12.45 Uhr – Wirtschaftsminister Robert Habeck nimmt nach Angaben einer Ministeriumssprecherin 22 Unternehmensvertreter mit auf seine Reise nach Katar. Viele seien aus dem Energiebereich. Ein wichtiges Thema der Reise am Wochenende soll die mögliche Lieferung von Flüssiggas nach Deutschland sein.
12.01 Uhr – Papst verurteilt Ukraine-Krieg als „perversen Machtmissbrauch“
Papst Franziskus hat seine indirekte Kritik an Russland verschärft und den Krieg in der Ukraine als „perversen Machtmissbrauch“ bezeichnet. Dieser Krieg werde aus einseitigen Interessen geführt und setze wehrlose Menschen Gewalt aus, erklärte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. „Die Tragödie des Krieges, der sich im Herzen Europas abspielt, hat uns fassungslos gemacht“, sagt Franziskus in einer Botschaft an eine Kirchenkonferenz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. „Einmal mehr ist die Menschheit durch einen perversen Machtmissbrauch und parteiische Interessen bedroht, die wehrlose Menschen dazu verurteilen, jede Form brutaler Gewalt zu erleiden“, sagt er. Der Papst hat Russland bei seiner Kritik bislang nicht namentlich genannt, wohl aber Formulierungen wie „unannehmbare bewaffnete Aggression“ verwendet, um seinen Standpunkt deutlich zu machen.
11.58 Uhr – Aus den Trümmern des beschossenen Theaters in Mariupol sind nach ukrainischen Angaben bislang 130 Menschen gerettet worden. Die Suche nach Überlebenden gehe weiter, sagt die ukrainische Menschenrechtsbeauftragte, Ljudmyla Denissowa, im Fernsehen. Das Theater, in dem zahlreiche Zivilisten Schutz gesucht hatten, war am Mittwoch aus der Luft angegriffen worden. Die Ukraine macht dafür russische Truppen verantwortlich, Russland bestreitet den Angriff. Denissowa sagt weiter, bislang seien aus den unter Beschuss stehenden Städten an der Frontlinie 173.500 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Auch die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer steht unter Beschuss und ist eingekesselt.
11.48 Uhr – In Deutschland sind bislang mehr als 197.000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert worden. Dies teilt ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin mit. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagt beim Besuch eines Ankunftszentrums in Berlin, sie arbeite „engstens mit den Ländern und Kommunen zusammen, um schnell für Entlastung und Verteilung zu sorgen“. Zugleich betont die SPD-Politikerin: „Die Versorgung, Unterbringung und Verteilung der Geflüchteten ist ein großer Kraftakt, den wir alle gemeinsam stemmen.“
11.44 Uhr – Die deutsche G7-Präsidentschaft hat für kommenden Donnerstag zu einem G7-Gipfel in Brüssel eingeladen. Das kündigt eine Regierungssprecherin an. Am Donnerstag finden in Brüssel auch ein Nato- und EU-Gipfel statt.
11.42 Uhr – Die russische Zentralbank belässt nach der massiven Zinserhöhung Ende Februar diesmal den Leitzins unverändert. Die mit Sanktionen belegte Notenbank behält auf ihrer Zinssitzung den Schlüsselsatz zur Versorgung der Finanzinstitute mit Geld bei 20 Prozent. Die Währungshüter hatten den Leitzins wenige Tage nach der russischen Invasion der Ukraine unter dem Eindruck der Sanktionen des Westens von 9,5 Prozent auf 20 Prozent erhöht.
11.25 Uhr – Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen WFP warnt, die Lieferkette bei Lebensmitteln in der Ukraine bricht zusammen. Zahlreiche Infrastrukturen seien zerstört, Geschäfte und Lagerhäuser leer. Besonders bedrohlich sei die Lage in eingekesselten Städten wie Mariupol, sagt der WFP-Koordinator für die Ukraine, Jakob Kern. Konvois des Programms seien nicht in der Lage, in die Stadt zu gelangen.
11.22 Uhr – UN – Flüchtlingszahlen nach Polen sinken
Die Zahl der täglichen Grenzübertritte aus der Ukraine nach Polen ist nach Angaben der UN-Flüchtlingsbehörde UNHCR gesunken. Allerdings könnten sie wieder steigen, wenn die Lage in Lwiw eskaliere.
11.15 Uhr – Mehr als zwei Millionen Menschen sind bislang aus der Ukraine ins Nachbarland Polen geflohen. Es seien vor allem Frauen und Kinder, teilt der polnische Grenzschutz per Twitter mit.
10.48 Uhr – Polen kündigt formellen Antrag für Nato-Friedensmission an
Die polnische Regierung will formell einen Friedenseinsatz der Nato in der Ukraine beantragen. Eine entsprechende Vorlage werde beim nächsten Gipfel eingereicht, kündigt Ministerpräsident Mateusz Morawiecki an.
10.44 Uhr – Russland verwahrt sich gegen Einmischungen von außen. Es sei nicht am deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz zu entscheiden, wer Russland führen sollte, erklärt der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow. Das entscheide das russische Volk. Nach einem Telefonat zwischen Putin und Scholz sei für diesen Freitag auch ein Telefongespräch Putins mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron geplant.
10.40 Uhr – Russische Agenturen – Putin und Scholz haben wegen Ukraine telefoniert
Der russische Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz haben russischen Nachrichtenagenturen zufolge am Telefon über das Thema Ukraine gesprochen. Das melden RIA, Interfax und Tass. Putin habe Scholz gesagt, dass die Ukraine versuche, die Gespräche mit Russland zu verlangsamen. Die Regierung in Kiew habe unrealistische Vorschläge unterbreitet. Die russische Führung sei bereit, nach Lösungen zu suchen, die ihren grundsätzlichen Einstellungen entsprechen.
10.15 Uhr – Polen will seine Wirtschaft von Russland unabhängiger machen. Man werde versuchen, sie zu „entrussifizieren“, sagt Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Dazu sollten neue Pipelines gebaut werden. Morawiecki kündigt zudem Maßnahmen an, um dem Anstieg der Lebensmittelpreise zu begegnen. Bauern sollen für die höheren Düngerpreise entschädigt werden.
10.06 Uhr – Lawrow – Haben keine Illusionen über Verlässlichkeit des Westens
Russland hat nach den Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow jegliche Illusion verloren, dass es sich auf den Westen verlassen könnte. Die Regierung in Moskau werde niemals eine Weltanschauung akzeptieren, die von den USA dominiert ist. Die USA wollten, dass die Welt wie ein Saloon aussehe, in dem die Amerikaner das Sagen haben. „Es gibt viele Länder, die nicht die Anweisungen von ‚Uncle Sam‘ entgegennehmen wollen.“ Nicht Russland schlage die Tür zum Westen zu, der Westen tue das.
10.00 Uhr – Russland wird seine Wirtschaft an die von zahlreichen Ländern verhängten Strafmaßnahmen wegen der Invasion der Ukraine anpassen. „Wir werden die Sanktionen überleben“, sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow. „Sanktionen machen uns stärker.“
09.57 Uhr – Die britische Medienaufsicht Ofcom entzieht dem russischen Fernsehsender RT mit sofortiger Wirkung die Sendelizenz. Ofcom-Chefin Dame Melanie Dawes erklärt, man sei nicht überzeugt, dass RT ein verantwortungsvoller Sender sei. „Die Meinungsfreiheit ist etwas, das wir in diesem Land streng schützen, und die Messlatte für Maßnahmen gegenüber Rundfunkanstalten liegt zu Recht sehr hoch.“ Nach einem unabhängigen Regulierungsverfahren sei die Behörde aber zu dem Schluss gekommen, dass RT nicht geeignet sei, eine Lizenz im Vereinigten Königreich zu besitzen. RT ist derzeit in Großbritannien aufgrund von EU-Sanktionen nicht auf Sendung. RT erklärt zu dem Beschluss, die Behörde habe sich als Werkzeug der britischen Regierung erwiesen.
09.40 Uhr – Norwegen bereitet sich auf die Aufnahme von bis zu 100.000 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vor. Derzeit rechne die Regierung mit rund 30.000 Flüchtlingen aus der Ukraine in diesem Jahr, sagt Ministerpräsident Jonas Gahr Störe im Parlament in Oslo. Man bereite sich aber darauf vor, dass bis zu 100.000 Menschen Zuflucht in Norwegen vor der russischen Invasion suchen könnten. Bislang zählt Norwegen rund 2000 Flüchtlinge aus der Ukraine. Ingesamt sind laut den Vereinten Nationen bislang etwa 3,2 Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet, die meisten nach Polen und andere Nachbarländer.
09.30 Uhr – In der ostukrainischen Region Luhansk verhindert den Behörden zufolge häufiger und weit verbreiteter Beschuss durch russische Streitkräfte eine sichere Evakuierung von Städten und Dörfern an der Front. Seit Beginn des Krieges am 24. Februar seien 59 Zivilisten in der Region getötet und mehrere Wohngebiete vollständig zerstört worden, sagt der Gouverneur von Luhansk, Serhij Gaidai. „Es gibt keine einzige Gemeinde, die nicht unter Beschuss geraten ist“, sagt er im staatlichen Fernsehen und nannte die Städte Sewerodonezk, Rubischne und Popasna als besondere Brennpunkte. Die Behörden hofften, dass für Samstag eine zeitweilige Waffenruhe vereinbart werden könne, damit Lastwagen Lebensmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter zu den notleidenden Menschen bringen könnten. Luhansk liegt in der Region Donbass, die teils von Russland unterstützten Separatisten kontrolliert wird.
09.20 Uhr – Im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist ein Mensch durch herabstürzende Trümmer einer russischen Rakete getötet worden. Vier weitere Menschen seien verletzt worden, teilen die Rettungsdienste mit. Aus einem fünfstöckigen Wohngebäude seien 98 in Sicherheit gebracht worden, zwölf Menschen seien gerettet worden.
08.42 Uhr – Die pro-russischen Separatisten ziehen nach Darstellung Russlands die Schlinge um die Hafenstadt Mariupol immer enger. Sie erhielten dabei Unterstützung der russischen Truppen, meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Im Zentrum der Hafenstadt gebe es Kämpfe.
08.23 Uhr – Die ukrainische Regierung hofft nach eigenen Angaben, heute neun Fluchtkorridore einrichten zu können, um Zivilisten aus umkämpften Städten zu bringen. Dies teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.
07.50 Uhr – In der westukrainischen Stadt Lwiw sind nach Behördenangaben mehrere Raketen in einem Werk für Flugzeugwartungen eingeschlagen. Das Gebäude sei zerstört worden, teilt Bürgermeister Andrej Sadowi mit. Es habe keine Opfer gegeben. Der Betrieb in dem Werk sei gestoppt worden. Zuvor hatte der Bürgermeister mitgeteilt, dass mehrere russische Raketen in der Nähe des Flughafens eingeschlagen seien.
07.42 Uhr – Russland hat einem heimischen Medienbericht zufolge eine Flugverbotszone über die ostukrainische Donbass-Region verhängt. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf einen Vertreter der dortigen Separatistenregion Donezk.
07.40 Uhr – Explosion erschüttert nördlichen Teil von Kiew
Im nördlichen Teil der Hauptstadt Kiew ist eine Explosion zu hören. Es steigt Rauch auf, wie ein Reuters-Mitarbeiter von vor Ort berichtet. Offizielle Angaben dazu lagen zunächst nicht vor.
07.20 Uhr – In einem Gebiet in der Nähe des Flughafens der westukrainischen Stadt Lwiw sind nach Angaben des Bürgermeisters mehrere russische Raketen eingeschlagen. Der Flughafen selbst sei nicht angegriffen worden. Die Behörden seien noch dabei, die Lage zu prüfen. Das ukrainische Fernsehen hatte zuvor berichtet, es seien mindestens drei Explosionen in der Stadt zu hören gewesen.
05.55 Uhr – Mehrere Explosionen in der ukrainischen Stadt Lwiw
In der westukrainischen Stadt Lwiw sind am Freitagmorgen mindestens drei Explosionen zu hören gewesen. Dies berichtet der Fernsehsender „Ukraine 24“ über den Messenger-Dienst Telegram.
05.15 Uhr – Blinken – „Besorgt, dass China Russlands Krieg direkt unterstützen wird“
US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping werden heute um 14 Uhr deutscher Zeit miteinander telefonieren, um über den Krieg in der Ukraine zu sprechen. US-Außenminister Antony Blinken zufolge wollen die USA deutlich machen, dass China die Verantwortung für alle Maßnahmen trage, die es zur Unterstützung der russischen Aggression ergreife. „Wir sind besorgt, dass China erwägt, Russland direkt mit militärischer Ausrüstung für den Einsatz in der Ukraine zu unterstützen“, so Blinken. China hat solche Pläne bisher dementiert. Washington ist auch besorgt darüber, dass China Russland dabei helfen könnte, die von den westlichen Staaten verhängten Wirtschaftssanktionen zu umgehen.
02.10 Uhr –Japan und Australien verhängen weitere Sanktionen gegen Russland
Japan will weitere Sanktionen gegen 15 russische Einzelpersonen und neun Organisationen verhängen. Darunter soll auch der staatliche Waffenexporteur Rosoboronexport fallen. Australien verhängt weitere Sanktionen gegen das russische Finanzministerium und elf weitere Banken und Regierungsorganisationen. „Mit der kürzlich erfolgten Einbeziehung der russischen Zentralbank hat Australien nun alle russischen Regierungsstellen ins Visier genommen, die für die Emission und Verwaltung der russischen Staatsschulden verantwortlich sind“, erklärt Außenministerin Marise Payne.
00.45 Uhr – PayPal erweitert seine Dienste, um ukrainischen Bürgern und Flüchtlingen den Empfang von Zahlungen aus dem Ausland zu ermöglichen. Wie Dan Schulman, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Ukraine, Mychajlo Fedorow, in einem Brief mitteilt, werden Ukrainer in der Lage sein, Geldbeträge von ihren PayPal-Konten auf geeignete Kredit- und Debitkarten zu überweisen. PayPal hat dafür die Gebühren für solche Transaktionen bis zum 30. Juni ausgesetzt. Dies soll allen Ukrainern ermöglichen, Geld von Freunden und Familienmitgliedern in den Vereinigten Staaten und anderswo zu erhalten und könnte in Zukunft auch für die Überweisung von Sozialleistungen durch Regierungen genutzt werden.
00.30 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich in seiner täglichen Videoansprache über ausländische Kämpfer, die das russische Militär angeworben haben soll: „Wir haben Informationen darüber, dass die russischen Streitkräfte Söldner aus verschiedenen Ländern anwerben. Sie versuchen durch Täuschung, so viele junge Rekruten wie möglich in ihre Reihen zu bringen.“ Selenskyj warnt davor, sich den Russen anzuschließen und erklärt, es sei besser ein langes Leben zu führen, statt Geld zu nehmen, was nur kurzfristig angeboten werde.
Ukraine aktuell 18.03.22
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