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Ukraine aktuell 06.06.22

06. Jun (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

19.55 Uhr – Russland verhängt Sanktionen gegen US-Finanzministerin Yellen

Russland verhängt Sanktionen gegen 61 Politiker und Manager aus den USA. Darunter seien Finanzministerin Janet Yellen und Energieministerin Jennifer Granholm, teilt das Außenministerium in Moskau mit. Die Sanktionen richteten sich auch gegen führende Manager aus der Rüstungsindustrie und der Medienbranche. Es handle sich um eine Vergeltung für die Ausweitung von US-Sanktionen gegen Vertreter Russlands.

19.25 Uhr – Russland wirbt um koordinierte Wirtschaftspolitik der BRICS-Länder

Angesichts der westlichen Sanktionen gegen Russland wirbt die Regierung in Moskau bei den auftrebenden Volkswirtschaften (BRICS-Staaten) um eine Abstimmung wirtschaftspolitischer Schritte. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sollten gemeinsam die Wirtschaftslage stabilisieren, sagt der russische Finanzminister Anton Siluanow bei einem Treffen von Vertretern dieser Länder.

17.35 Uhr – 80.000 Euro für Familie gefallener Soldaten

Die Familien jedes Soldaten der russischen Nationalgarde, die in der Ukraine oder in Syrien gefallen sind, sollen knapp 80.000 Euro erhalten. Präsident Wladimir Putin habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, meldet die Nachrichtenagentur Tass.

15.30 Uhr – Selenskyj – Bis zu 75 Mio Tonnen Getreide stecken fest

Bis zum Herbst können nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bis zu 75 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine festsitzen. Kiew benötige Anti-Schiffs-Waffen, die die sichere Durchfahrt seiner Exporte gewährleisten könnten, sagt Selenskyj in der Hauptstadt. Gemeinsam mit Großbritannien und der Türkei sei aber auch die Idee erörtert worden, dass die Marine eines Drittlandes die Durchfahrt der ukrainischen Getreideexporte durch das von Russland beherrschte Schwarze Meer garantiere. Der beste Garant dafür sei jedoch die Bewaffnung der Ukraine, sagte Selenskyj zu Journalisten.

15.15 Uhr – Russland droht US-Medien Insidern zufolge mit dem Entzug ihrer Akkreditierung, sollte sich der Umgang mit russischen Journalisten in den USA nicht verbessern. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, habe mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollten russische Reporter in den USA nicht frei arbeiten können, sagen drei Insider mit Kenntnis eines Treffens von Sacharowa mit US-Medien in Moskau. Sollte sich die Situation nicht ändern, müssten US-Journalisten das Land verlassen. Auf eine Bitte um offizielle Stellungnahme reagierte Sacharowa nicht. Der Agentur RIA zufolge waren Vertreter von Wall Street Journal, CNN, Associated Press, NPR und Alhurra TV bei dem Treffen. Von US-Medien gab es zunächst keine Stellungnahmen. Einige westliche Medien haben Russland nach der Invasion der Ukraine verlassen. Andere, darunter auch die Nachrichtenagentur Reuters, blieben im Land und berichten weiter von dort.

14.44 Uhr – Selenskyj – Bei Durchstoß Russlands im Donbass wird es schwer für Ukraine

Russland ist dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge zahlenmäßig in der umkämpften ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk in der Überzahl. Die Ukraine habe aber die Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen, sagt Selenskyj bei einer Pressekonferenz. Sollte Russland im Donbass einen Durchstoß erzielen, werde es schwer für die Ukraine. Vom Donbass aus könne Russland strategische industrielle Ziele in der Zentral-Ukraine angreifen.

14.30 Uhr – Russland will die ukrainischen Streitkräfte angesichts der angekündigten westlichen Lieferungen von Waffen mit größerer Reichweite weiter von seinen Grenzen zurückdrängen. „Je größer die Reichweite der gelieferten Systeme ist, desto weiter werden wir die Nazis von der Linie entfernen, von der aus die russischsprachigen Länder und die Russische Föderation bedroht werden könnten“, kündigt Außenminister Sergej Lawrow auf einer Pressekonferenz an. Die USA und Großbritannien haben sich bereiterklärt, hochmoderne Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ M142 Himars und M270 zu liefern, die bis zu 80 Kilometer entfernte Ziele erreichen sollen. Seit Beginn der Invasion am 24. Februar hat Russland wiederholt erklärt, er wolle die Ukraine von „Nazis“ befreien.

14.04 Uhr – Bürgermeister – Haben genug Truppen für Verteidigung von Sjewjerodonezk

Die Ukraine hat dem Bürgermeister der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk zufolge genug Truppen dort angesammelt, um russische Angriffe zurückzuschlagen. Die Straßenkämpfe dauerten an, beide Seiten seien nicht willens, sich zurückzuziehen, sagt Olexander Strjuk im ukrainischen Fernsehen. Russland setze alles daran, Sjewjerodonezk einzunehmen, sagt ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Es werde dazu weder an Soldaten noch an Gerät gespart.

12.38 Uhr – Selenskyj – Johnson bestätigt Lieferung neuer Verteidigungswaffen

Großbritannien hat nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung neuer Verteidigungswaffen bestätigt. Das habe ihm Premierminister Boris Johnson in einem Telefonat am Montag gesagt. Sie hätten zudem Wege besprochen, wie die russische Blockade der ukrainischen Häfen, in denen riesige Mengen dringend benötigten Getreides lagern, aufgehoben und eine Lebensmittelkrise verhindert werden könnte. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hatte die Lieferung von Raketenwerfern angekündigt, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometer erreichen können. Die hochleistungsfähigen M270-Raketenwerfer würden es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, sich besser gegen Langstreckenraketen zu verteidigen. Ukrainische Soldaten sollten in Großbritannien für den Einsatz der neuen Waffensysteme ausgebildet werden.

12.34 Uhr – Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA arbeitet an den Modalitäten für den Einsatz ihrer Experten an dem vom russischen Militär kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine. Dies geschehe auf Wunsch der Ukraine, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem Gouverneursrat der UN-Organisation. Das AKW Saporischschja befindet sich im Südosten der Ukraine und ist das größte in Europa. Anfang März hatten es russische Truppen unter ihre Kontrolle gebracht. 

08.50 Uhr – In der umkämpften ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk hat sich die Lage für die ukrainische Seite nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk etwas verschlechtert. Es gebe intensive Straßenkämpfe, sagt Serhij Gaidai dem staatlichen Fernsehen. „Unseren Verteidigern ist es gelungen, eine gewisse Zeit einen Gegenangriff zu führen, sie haben fast die Hälfte der Stadt befreit. Aber jetzt hat sich die Situation für uns wieder ein wenig verschlechtert.“ Ukrainische Soldaten hielten jedoch Stellungen im Industriegebiet der Stadt, die in der Region Luhansk liegt.

07.55 Uhr – Russische Truppen rücken auf Slowiansk vor

Die russischen Truppen rücken nach britischen Angaben auf die Stadt Slowiansk in der Region Donezk vor. Zudem gingen die schweren Kämpfe in Sjewjerodonezk in der Nachbarregion Luhansk weiter, teilt das Verteidigungsministerium per Twitter aus dem aktualisierten Geheimdienstbericht mit. Bei dem russischen Raketenangriff auf Kiew am Sonntagmorgen sei Infrastruktur der Eisenbahn getroffen worden. Nach russischen Angaben wurden dabei unter anderem Panzer zerstört.

07.33 Uhr – In der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk greifen russische Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabes weiter massiv mit Artillerie und Mörsern an. Der Sturm der Besatzer auf die im Osten gelegene Industriestadt halte an. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Beide Kriegsparteien haben wiederholt erklärt, sie hätten einander schwere Verluste zugefügt. 

4.57 Uhr – Hacker haben offenbar die Internetseite des russischen Ministeriums für Bau-, Wohnungs- und Versorgungswesen angegriffen. Eine Internetsuche nach der Seite führt zu einem Schild mit der Aufschrift „Ruhm der Ukraine“ in ukrainischer Sprache. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA zitierte am späten Sonntagabend einen Vertreter des Ministeriums mit den Worten, die Website sei nicht erreichbar, aber die persönlichen Daten der Nutzer seien geschützt. RIA meldete zudem, andere Medien hätten berichtet, die Hacker hätten ein Lösegeld gefordert, um die Veröffentlichung der Nutzerdaten zu verhindern. Reuters konnte dies nicht nachprüfen.

02.52 Uhr – Selenskyj besucht Soldaten im umkämpften Lyssytschansk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag die Städte Lyssytschansk und Soledar nur wenige Kilometer südlich der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk besucht. Zwei aufgezeichnete Videos, die am Sonntag ausgestrahlt wurden, zeigen Selenskyj bei Gesprächen mit Soldaten in bunkerähnlichen Gebäuden und bei der Verleihung von Auszeichnungen. „Ihr alle habt den Sieg verdient – das ist das Wichtigste. Aber nicht um jeden Preis“, sagt Selenskyj in einem der Videos.

01.48 Uhr – Großbritannien liefert der Ukraine hochleistungsfähige Raketenwerfer

Großbritannien will der Ukraine Raketenwerfer liefern, die Ziele bis zu 80 Kilometer entfernt erreichen können. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace erklärte am Montag in einer Mitteilung, die hochleistungsfähigen M270-Raketenwerfer würden es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, sich besser gegen „den brutalen Einsatz von Langstreckenraketen“ gegen ukrainische Städte zu verteidigen. Ukrainische Soldaten sollten in Grossbritannien für den Einsatz der neuen Waffensysteme ausgebildet werden.

Ukraine aktuell 06.06.22

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