Samstag, April 20, 2024
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Türkischer Online-Modehändler Trendyol hält Ausschau nach Zukäufen

Berlin, 30. Mai (Reuters) – Der türkische Online-Modehändler Trendyol hat Interesse an Konkurrenten in Europa. „Wir könnten einen Wettbewerber kaufen“, sagte Trendyol-Präsident Caglayan Cetin in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Einige der Anteilseigner von Trendyol wie Alibaba und Softbank seien an europäischen Firmen beteiligt und der Meinung, dass Trendyol sie besser führen könnte.

„Es ist ein großer Vorteil, die finanzielle Stärke von ihnen hinter uns zu wissen“, sagte Cetin, dessen Firma seit der jüngsten Finanzierungsrunde im August mit 16,5 Milliarden Dollar bewertet wird und im Heimatmarkt 30 Millionen Kunden zählt. Alle Investoren – darunter auch General Atlantic und Qatar Investment Authority – stünden hinter der Internationalisierungsstrategie von Trendyol. Details wollte Cetin nicht nennen. In einem früheren Gespräch sprach er davon, Firmen mit einer Bewertung zwischen 500 Millionen und sechs Milliarden Dollar im Blick zu haben.

ERSTES BÜRO IM AUSLAND ERÖFFNET IN BERLIN

Inzwischen investiert Trendyol in den europäischen Markt, in dem sich unter anderem bereits Zalando, About You, AsosASOS.L und BoohooBOOH.L tummeln. Seit gut zwei Jahren ist Trendyol auf dem deutschen Markt unterwegs und treibt die europäische Expansion nun mit einem neuen Büro in Berlin mit bald 200 Mitarbeitern voran – dem ersten im Ausland überhaupt. „Unsere deutsche App ist inzwischen von einer Million Menschen heruntergeladen worden“, sagte Cetin, der bis Jahresende auf einen annualisierten Umsatz in Deutschland von 400 Millionen Euro kommen will und dafür auch Waren über die Plattformen von About You oder Zalando anbietet.

Im Laufe des Jahres sollen Niederlassungen in Amsterdam und Luxemburg folgen, 2023 dann in London. Aktuell macht das 2010 in Istanbul gegründete Unternehmen weniger als fünf Prozent seines Umsatzes im Ausland. „In fünf Jahren soll der Anteil bei einem Drittel liegen“, sagte Cetin. Dann könne auch über einen Börsengang gesprochen werden. 

Vom aktuellen Gegenwind durch den Ukraine-Krieg, hohe Inflation und gesunkene Verbraucherstimmung will sich Cetin nicht beeindrucken oder abschrecken lassen. „Das ist unglücklich, aber wir wollen langfristig in dem Markt mitspielen“, sagte Cetin, der hierzulande mit bisher kaum präsenten türkischen Modemarken punkten will. Trendyol habe Zeit.

Die Bilanz sei stark und ein Großteil des eingesammelten Kapitals noch nicht ausgegeben. „Im Moment haben gut kapitalisierte Firmen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln“, sagte der für das internationale Geschäft verantwortliche Manager Shibu Tharakan, der bereits daran denkt, auch Kosmetik und Einrichtungsgegenstände in das Sortiment aufzunehmen. Trendyol habe den Vorteil, durch die Fertigung in der Türkei Trends schnell umsetzen zu können, weil „wir uns nicht damit beschäftigen müssen, wie wir unsere Waren aus China oder Bangladesch nach Europa bekommen“.

Türkischer Online-Modehändler Trendyol hält Ausschau nach Zukäufen

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Titelfoto: Symbolfoto

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