Berlin, 29. Apr (Reuters) – Aus Protest gegen die Verurteilung des Menschenrechtlers Osman Kavala zu lebenslanger Haft hat die Bundesregierung den türkischen Botschafter in Berlin einbestellt. Bei dem Gespräch am Vormittag sei der türkischen Regierung die Haltung der Bundesregierung in dem Fall deutlich gemacht worden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag. Zudem habe die Bundesregierung die anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union aufgerufen, ähnlich vorzugehen.
Der Sprecher bekräftigte, das Urteil gegen Kavala stehe „in krassem Widerspruch“ zur türkischen Mitgliedschaft im Europarat. Die Bundesregierung fordere die „unverzügliche Freilassung“ Kavalas. Der Menschenrechtler sein „ein Brückenbauer“, der sich um den Austausch zwischen der Türkei und der Europäischen Union verdient gemacht habe. Der 64-Jährige Kavala war wegen der Finanzierung landesweiter Demonstrationen im Jahr 2013 des Putschversuchs für schuldig befunden worden. Der Kulturmäzen weist die Vorwürfe zurück.
Türkischer Botschafter in Berlin wegen Kavala-Urteil einbestellt
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