Ankara, 23. Dez (Reuters) – Die Türkei warnt die Republik Zypern vor der Ausbeutung von Gasfeldern vor den Küsten der Mittelmeerinsel. Erkundungen der Vorkommen seien einseitig vorgenommen worden, sagte am Freitag der Sprecher des türkischen Außenministeriums, Tanju Bilgic. Damit seien die Rechte der türkischen Zyprioten, die Miteigentümer aller Ressourcen der Insel seien, verletzt worden. Anfang der Woche war ein italienisch-französisches Konsortium vor der Insel auf Erdgas gestoßen.
Zypern ist seit 1974 in zwei Teile gespalten. Die griechisch dominierte Republik Zypern beherrscht den Süden des Landes und ist international anerkannt sowie Mitglied der Europäischen Union. Der Rest der Insel untersteht der Türkische Republik Nordzypern, die nur von der Türkei, nicht aber von der internationalen Gemeinschaft als Staat anerkannt wird.
Der Sprecher des Außenministeriums warf der Republik Zypern vor, Spannungen zu schüren und den Frieden und die Stabilität im östlichen Mittelmeer zu bedrohen. Er warnte, die Türkei werde keine Ausbeutung von Gasvorkommen in ihrem Festlandsockel ohne Zustimmung zulassen. Mit Festlandsockel meint die Türkei das geologisch ihr gehörende Gebiet, das unter Wasser liegt. Aus Sicht der Regierung in Ankara reicht der türkische Festlandsockel unmittelbar an die zypriotischen Küstengebiete heran. Die Republik Zypern weist diese Ansprüche zurück.
Türkei warnt Zypern vor Ausbeutung von Gasfeldern vor Küste
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ana Jimenez auf Pixabay
Hier findet ihr die aktuellen Livestream-Folgen. Mehr aus Web3, NFT und Metaverse.
