Berlin, 31. Mai (Reuters) – Die Inflation könnte die deutsche Reisewirtschaft im nächsten Jahr belasten. „Schwierig wird es im Jahr 2023“, sagte der neue Präsident des Tourismusverbands BTW, Sören Hartmann, am Dienstag in Berlin. „Dann wird die Inflation bei den Leuten angekommen seien, wenn es so weiter geht.“ Im Mai stieg die Jahresteuerung auf 7,9 Prozent und war damit etwa so hoch wie zuletzt im Winter 1973/1974. Hartmann äußerte sich optimistisch zum Urlaubsjahr 2022. „Die Saison wird gut.“ Man stehe vor einer großen Erholung. Vor allem beim Auslands-Tourismus laufe es positiv, dank der aufgestauten Nachfrage. „Wir werden über dem Niveau von 2019 liegen, im Outgoing-Geschäft.“ Es gebe derzeit eine sich „befreiende Nachfrage im Markt“.
Die Buchungen seien zwar recht kurzfristig, sagte Hartmann, der Chef des Touristik-Konzerns DER und Rewe-Vorstand ist. Aber die Reisewilligen gönnten sich jetzt oft 30 bis 40 Prozent mehr: Sie buchten etwa einen längeren Urlaub, wählten ein anderes Zielgebiet oder eine luxuriösere Unterkunft als sonst. „Die Leute haben sich mehr geleistet.“ Hartmann äußerte sich auch zuversichtlich für interkontinentale Flugurlaube. „Ich glaube, dass Thema Fernreise kommt zurück. Dort wird wie verrückt gebucht.“ Denn Vieles könne man nicht ersetzen. Wer eine Safari machen wolle, müsse einfach nach Afrika.
Beim Deutschland-Tourismus hingen die Geschäfte jedoch noch immer spürbar hinter dem Niveau von vor der Corona-Krise 2019 hinterher, sagte der Präsident des Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). Dennoch sei er mittelfristig in puncto Urlaub im eigenen Land zuversichtlich. „Ich glaube, beim starken Trend Richtung Deutschland und beim erdgebundenem Verkehr bleiben wir.“ Diese Entwicklung habe die Virus-Pandemie verstärkt.
Tourismusverband fürchtet Inflation – 2023 wird schwierig
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