Berlin, 24. Mai (Reuters) – Südafrikas Präsident Matamela Cyril Ramaphosa hat betont, dass sein Land in dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine keine Partei beziehen will. Bundeskanzler Olaf Scholz habe im Gespräch Verständnis dafür gehabt, dass einige Länder sich in der UN-Abstimmung enthalten hätten, sagte Ramaphosa am Dienstag in Pretoria nach einem Treffen mit Scholz. Der bezeichnete es als inakzeptabel, dass einige Staaten sogar mit Russland gegen eine Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine gestimmt hatten. „Das kann ich nicht akzeptieren“, sagte er. Südafrika selbst hatte sich bei der UN-Abstimmung im März enthalten.
Ramaphosa übte indirekte Kritik an den westlichen Sanktionen gegen Russland, weil diese Auswirkungen auch auf Drittstaaten hätten. Südafrika hatte sich den Sanktionen nicht angeschlossen. Nur Dialog und Verhandlungen könnten zu einem Ende des Krieges führen, sagte der Präsident. Die Afrikanische Union befürworte, dass AU-Präsident Macky Sall sowohl Moskau als auch Kiew besuche.
Scholz räumte unterschiedliche Sichtweisen ein und betonte dagegen, dass es sich um einen russischen Angriffskrieg handele und man sich eigentlich einig sei, dass Grenzen nicht mehr mit Gewalt verschoben werden sollten. „Es ist wichtig, alles zu tun, dass die Kriegshandlungen eingestellt werden, dass Russlands seine Truppen zurückzieht“, forderte Scholz. Man müsse dann friedlich verhandeln, wie die Ukraine ihre territoriale Integrität und Souveränität wieder erlangen könne.
Südafrikas Präsident will im Ukraine-Krieg neutral bleiben
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