Düsseldorf, 07. Mrz (Reuters) – Die Strom- und Gaskunden in Deutschland müssen sich angesichts der Ausschläge an den Großhandelsmärkten im Zuge des Ukraine-Kriegs auf weiter hohe Preise einstellen. Seit dem vergangenen Sommer hätten Gasgrundversorger in 1374 Fällen ihre Preise angehoben oder dies angekündigt, teilte das Vergleichsportal Check24 am Montag mit. Im Durchschnitt lägen die Aufschläge bei 56,5 Prozent. Betroffen seien gut 4,1 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 864 Euro pro Jahr. 455 Anbieter hätten die Preise ausschließlich für Neukunden im Schnitt um gut 127 Prozent angehoben.
Verbraucher hätten in diesem Winter eine bislang einzigartige Welle an Gaspreiserhöhungen erlebt, erklärte der Geschäftsführer Energie bei Check24, Steffen Suttner. „Zum Teil haben Versorger mehrfach Preise nach oben angepasst.“ Diese Aufschläge seien vor allem auf die stark gestiegenen Einkaufspreise zurückzuführen. „Durch den Russland-Ukraine-Krieg sind auch weitere Preissteigerungen möglich.“
Für Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox.de gehört der Anbieterwechsel zu den wichtigsten Einnahmequellen.
Auch viele Stromkunden müssten tiefer in die Tasche greifen, hieß es. Stromgrundversorger hätten in 1064 Fällen die Preise erhöht oder dies angekündigt. Im Durchschnitt betrügen die Preiserhöhungen 34,7 Prozent. Rund 5,7 Millionen Haushalte seien betroffen. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden seien dies zusätzliche Kosten von durchschnittlich 570 Euro. 530 Unternehmen hätten neue Tarife ausschließlich für Neukunden eingeführt. Hier seien die Preise um durchschnittlich 64,1 Prozent beziehungsweise 1049 Euro angehoben worden. Ursache hierfür seien gestiegene Kosten bei der Stromerzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken, Produktionsrückgänge bei erneuerbaren Energien und eine große Nachfrage aus der Wirtschaft.
Strom- und Gasversorger drehen an der Preisschraube
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