Freitag, November 22, 2024
StartBörseStarke US-Daten schüren Zinsängste an der Wall Street

Starke US-Daten schüren Zinsängste an der Wall Street

Frankfurt, 30. Aug – Das anhaltend starke Wachstum der US-Wirtschaft schürt Ängste vor einer geldpolitischen Notbremse der Notenbank Fed. Der US-Standardwerteindex Dow Jones fiel am Dienstag um rund ein Prozent auf 31.737 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq büßten jeweils rund 1,5 Prozent ein. 

Nervös machte Investoren der überraschend deutliche Anstieg des Index für die Konsumlaune der US-Verbraucher und die mit 11,239 Millionen unerwartet hohe Zahl offener Stellen, die auf einen anhaltenden Arbeitskräftemangel hindeutet. Dies schürt Ängste, dass die Notenbank Fed in ihrem Kampf gegen eine Lohn-Preis-Spirale die US-Konjunktur mit drastischen Zinserhöhungen in eine Rezession stürzt. Fed-Chef Jerome Powell hatte die Finanzmärkte am Freitag bereits auf eine längere Serie deutlicher Anhebungen eingestimmt. „Die Botschaft war eindeutig“, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. „Die Geldpolitik ist derzeit eine Einbahnstraße.“ 

Die wieder aufgeflammten Rezessionsängste spiegelten sich auch in den Rohstoffpreisen wider. So verbilligte sich die US-Rohölsorte WTI um 5,6 Prozent auf 91,57 Dollar je Barrel (159 Liter) und das Industriemetall Kupfer um vier Prozent auf 7841 Dollar je Tonne. Dem Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, gaben die Zinsspekulationen dagegen Auftrieb. Er gewann bis zu 0,4 Prozent und steuerte mit 109,11 Punkten wieder auf sein jüngstes 20-Jahres-Hoch zu. 

USA NEHMEN PRÜFBERICHTE CHINESISCHER FIRMEN UNTER DIE LUPE

Bei den Unternehmen rückten chinesische Unternehmen ins Rampenlicht. Insidern zufolge haben sich die US-Behörden den Online-Händler Alibaba und einige andere, bislang unbekannte Unternehmen herausgepickt, um deren Wirtschaftsprüfungsberichte unter die Lupe zu nehmen. Die USA und China hatten erst vor Kurzem ihren Streit um die Einsicht in die Unterlagen von Unternehmen aus der Volksrepublik beigelegt und damit den Zwangsausschluss von mehr als 200 chinesischen Firmen von der US-Börse abgewendet. Die Aktien von Alibaba, dem Online-Händler Pinduoduo sowie dem Google-Rivalen Baidu fielen um bis zu 7,5 Prozent. 

Abwärts ging es auch für die Titel von Alcoa, die sich um fast zehn Prozent verbilligten. Der Aluminium-Hersteller drosselt wegen hoher Energiepreise die Produktion in einem norwegischen Werk. 

Gefragt waren dagegen die Papiere von Best Buy. Sie stiegen gegen den Trend um gut zwei Prozent, nachdem der Umsatzrückgang des Elektronikhändlers dank Rabattaktionen mit 12,1 Prozent geringer ausgefallen war als befürchtet. Der Quartalsgewinn überraschte mit 1,54 Dollar je Aktie ebenfalls positiv. Die Streichung der Mittelfrist-Ziele deute allerdings darauf hin, dass die Ertragskraft 2023 enttäuschen könnte, gab Analyst Jonathan Matuszewski von der Investmentbank Jefferies zu bedenken.

Starke US-Daten schüren Zinsängste an der Wall Street

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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