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StartBörseStarke Bilanzen mildern Rezessionsangst der Anleger

Starke Bilanzen mildern Rezessionsangst der Anleger

Frankfurt, 27. Jul (Reuters) – Ermutigende Geschäftszahlen von Konzernen wie Microsoft oder der Google-Mutter Alphabet geben Europas Börsen Auftrieb. Die drohende Energiekrise bremste den Anstieg allerdings. Außerdem wollten sich Investoren unmittelbar vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ohnehin nicht aus dem Fenster lehnen. Dax und EuroStoxx50 stiegen am Mittwoch um ein halbes Prozent auf 13.166,38 Punkte beziehungsweise um ein Prozent auf 3609,40 Zähler. Der US-Standardwerteindex Dow Jones rückte 0,4 Prozent vor. 

Microsoft und Alphabet verfehlten mit ihren Quartalsergebnissen zwar teilweise die Markterwartungen, steigerten aber ihre Umsätze. Bei Microsoft sorgte ein optimistischer Ausblick und bei Alphabet überraschend robuste Werbeeinnahmen für Erleichterung. „Das schürt Hoffnung, dass Unternehmen mit einer strafferen Geldpolitik und einer abkühlenden Konjunktur zurechtkommen, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. 

Die Aktien des Software-Konzerns und des Suchmaschinen-Betreibers stiegen daraufhin an der Wall Street um 4,7 beziehungsweise sechs Prozent. Auch bei Papieren anderer Technologiekonzerne wie Amazon, Apple, Twitter oder der Facebook-Mutter Meta griffen Anleger zu. Sie gewannen bis zu 4,7 Prozent. 

BASF konnte dagegen angehobene Gesamtjahresziele nicht in Kursgewinne ummünzen. Die Titel des weltgrößten Chemiekonzerns fielen um 1,3 Prozent. Offenbar überschatte der enttäuschende Barmittel-Zufluss und die Abhängigkeit von russischen Gas-Lieferungen den Ausblick und die Quartalsergebnisse, kommentierte Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank. 

GAS-„MACHTSPIEL“ GEHT IN NÄCHSTE RUNDE

Die erneute Drosselung der russischen Exporte durch die wichtige Pipeline Nord Stream 1 drückte die Stimmung auch insgesamt. „Solange aber die zukünftige Energieversorgung für Deutschland nicht geregelt ist, hängt der Markt am Tropf der Politik im Kreml“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. 

Vor diesem Hintergrund stieg der europäische Erdgas-Future um bis zu 13,3 Prozent auf ein Vier-Monats-Hoch von 222,50 Euro je Megawattstunde. Dies zog den Ölpreis mit. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 2,1 Prozent auf 106,63 Dollar je Barrel (159 Liter). 

FED VOR ZINSERHÖHUNG – ITALIEN IN DER KRISE

Darüber hinaus fieberten Börsianer dem Zinsentscheid der US-Notenbank entgegen. Eine Anhebung des Schlüsselsatzes um 0,75 Prozentpunkte gilt als ausgemacht. Daher richtet sich die Aufmerksamkeit auf die anschließende Pressekonferenz des Fed-Chefs Jerome Powell. Sollte er für September eine weitere Zinserhöhung in dieser Größenordnung signalisieren, werde der Dollar aufwerten, prognostizierte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Deute er ein langsameres Tempo an, werde die US-Währung fallen und im Gegenzug die „Antikrisen-Währung“ Gold zulegen. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, und Gold notierten zuletzt jeweils kaum verändert bei 107,18 Punkten beziehungsweise 1719 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). 

Aus den Depots flogen dagegen italienische Staatsanleihen. Dies trieb den Renditeabstand der zehnjährigen Bonds zu den entsprechenden Bundestiteln zeitweise auf ein Sechs-Wochen-Hoch. Wegen des Rücktritts des Ministerpräsidenten Mario Draghi senkte die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) den Ausblick für die Bonitätsnote Italiens auf „stabil“ von „positiv“. Damit rückt die erhoffte Hochstufung der Kreditwürdigkeit in weitere Ferne, die dem hoch verschuldeten Land niedrigere Kreditzinsen in Aussicht gestellt hätte.

Starke Bilanzen mildern Rezessionsangst der Anleger

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