Brüssel, 10. Dez – Belgiens Bundesstaatsanwalt hat am Freitag eine Untersuchung wegen möglicher Korruption im Europaparlament begonnen. Im Zentrum stehe mindestens ein Mitglied des Europäischen Parlaments und ein Golfstaat, sagte der Bundesstaatsanwalt.
Am Freitag wurden als Teil einer groß angelegten Untersuchung 16 Häuser in Brüssel durchsucht. Bei den Ermittlungen gehe es um eine angebliche kriminelle Organisation, sowie Vorwürfe der Korruption und Geldwäsche. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, ein Mitglied des Europäischen Parlaments sei zum Verhör festgenommen worden und befände sich in Gewahrsam, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
In einer per E-Mail übermittelten Erklärung der Staatsanwaltschaft hieß es, man habe seit Monaten den Verdacht, ein Golfstaat versuche, die wirtschaftlichen und politischen
Entscheidungen des Europäischen Parlaments zu beeinflussen. Dabei seien „große Geldsummen, Geldbeträge oder große Geschenke an Dritte mit einer bedeutenden politischen und/oder strategischen Position innerhalb des Europäischen Parlaments“ verteilt worden.
Etwa 600.000 Euro in bar wurden sichergestellt und Computerausrüstung und Mobiltelefone beschlagnahmt, sagte der Staatsanwalt. Vier Personen wurden zu Befragungen verhaftet, darunter ein ehemaliger EU-Abgeordneter und Assistenten des EU Parlaments, sagte der Staatsanwalt.
Staatsanwalt – Korruptionsverdacht im EU-Parlament
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von PIRO auf Pixabay
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