Berlin, 15. Feb (Reuters) – Die von SPD, Grünen und FDP vereinbarten Superabschreibungen für Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung sollen erst ab 2023 greifen. Darauf verständigte sich die Koalition nach Angaben des SPD-Politikers Michael Schrodi in den Beratungen über die weiteren Corona-Steuerhilfen, die Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am Mittwoch dem Kabinett vorlegen will.
In dem Reuters am Dienstag vorliegenden Gesetzentwurf hält Lindner an der Verlängerung der degressiven Abschreibung (AfA)für bewegliche Wirtschaftsgüter für 2022 fest. Dies bedeutet für die Wirtschaft Steuererleichterungen in Milliardenhöhe.
Die geplanten Superabschreibungen könnten aus verschiedenen Gründen nicht mehr in diesem Jahr greifen, sagte Schrodi der Nachrichtenagentur Reuters. „Das ist der Grund, warum die degressive AfA für ein Jahr fortgeschrieben wird. Danach greift ab 2023 die Investitionsprämie.“ Diese soll Investitionen gezielt in Klimaschutz und Digitalisierung lenken.
Die degressive Abschreibung ist mit knapp zehn Milliarden Euro an erwarteten Steuermindereinnahmen für die Jahre 2022 bis 2025 der bei weitem teuerste Posten des Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes, das das Kabinett auf den Weg bringen soll. Im Gesetz enthalten sind unter anderem auch der steuerfreie Pflegebonus und die Verlängerung der Home-Office-Pauschale. Die Mindereinnahmen für die Steuerkassen von Bund, Ländern und Gemeinden durch das Gesamtpaket werden im Entwurf auf gut elf Milliarden Euro für die Jahre 2022 bis 2025 beziffert.
SPD-Politiker Schrodi – Superabschreibungen erst ab 2023
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