Donnerstag, Dezember 26, 2024
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Selenskyj warnt vor russischen Angriffen auf weitere Staaten

Kiew/Mariupol, 23. Apr (Reuters) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt angesichts russischer Äußerungen zur Kriegsstrategie vor der Gefahr von Angriffen auf weitere Länder. Die Ukraine sei nur der Anfang, danach wolle Russland weitere Länder erobern. In einer Videoansprache in der Nacht auf Samstag mahnte er: „Alle Völker, die wie wir an den Sieg des Lebens über den Tod glauben, müssen mit uns kämpfen.

Sie müssen uns helfen, denn wir sind die Ersten in der Reihe. Und wer wird der Nächste sein?“ Selenskyj reagierte damit auf Äußerungen eines russischen Generals vom Freitag, wonach Russland nicht nur die gesamte Donbass-Region im Osten sondern auch den Süden der Ukraine einnehmen wolle bis hin zu Transnistrien, ein von prorussischen Separatisten kontrollierter Teil Moldaus. Die Regierung in Moldau zeigte sich besorgt. Das Außenministerium bestellte den russischen Botschafter ein. UN-Generalsekretär Antonio Guterres kündigte an, nächste Woche zu Gesprächen über ein Ende der Kämpfe erst nach Moskau und dann nach Kiew reisen. 

Die russischen Angriffe in der Ost-Ukraine gingen am Samstag unvermindert weiter. Der ukrainische Generalstab erklärte, die russischen Truppen versuchten, die volle Kontrolle über die östlichen Separatisten-Regionen Donezk und Luhansk zu erlangen und eine Landverbindung zu der 2014 annektierten Halbinsel Krim herzustellen. In der Region Luhansk lagen alle ukrainisch kontrollierten Städte nach Angaben der dortigen Behörden unter Dauerbeschuss der russischen Streitkräfte, der noch zunehme.

Die ukrainischen Streitkräfte hätten sich aus einigen Ortschaften zurückgezogen, um sich neu zu formieren. Dies sei aber keine entscheidender Rückschlag. Russland bestreitet, zivile Gebiete anzugreifen. Selenskyj, sagte die Partner der Ukraine lieferten nun endlich die Waffen, um die sein Land gebeten habe. Diese würden helfen, die Leben Tausender Menschen zu retten. 

Das russische Militär erklärte, es habe einen ukrainischen Su-25-Kampfjet im Region Charkiw abgeschossen. Zudem hätten die Streitkräfte drei ukrainische MI-8-Hubschrauber auf einem Flugplatz in dem Gebiet im Nordosten der Ukraine zerstört, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Streitkräfte hätten in der Nacht insgesamt 68 ukrainische Ziele zerstört. Die Angaben aus den Kampfgebieten können kaum unabhängig überprüft werden. 

BRITEN: RUSSISCHER VORMARSCH KOMMT NUR LANGSAM VORAN

Britischen Erkenntnissen zufolge kommen die russischen Streitkräfte bei ihrem Vormarsch in der Ost-Ukraine allerdings nur langsam voran. In den vergangenen 24 Stunden seien ihnen trotz ihrer verstärkten Angriffe keine größeren Geländegewinne gelungen, teilte das Verteidigungsministerium in London aus dem täglichen Lagebericht des Militärgeheimdienstes mit. Ukrainische Gegenangriffe behinderten weiterhin ein russisches Vorrücken. Zudem sei die südostukrainische Hafenstadt Mariupol anders als von der Führung in Moskau behauptet noch nicht völlig unter russischer Kontrolle.

Es gebe dort weiterhin schwere Kämpfe. Für Mariupol waren erneut Evakuierungen für Zivilisten geplant. Diese waren zuletzt aber immer wieder gescheitert, wofür sich die beiden Kriegsparteen gegenseitig die Schuld gaben.

UN-GENERALSEKRETÄR REIST NACH MOSKAU UND KIEW

Die Republik Moldau wies Äußerungen aus führenden Reihen des russischen Militärs zurück, dass in dem Land die russischsprachige Bevölkerung unterdrückt werde. Ähnliche Vorwürfe hatte Russland auch als eine Rechtfertigung für die Invasion in der Ukraine erhoben. Diese Aussagen seien unbegründet, erklärt Moldaus Außenministerium. „Moldau ist ein neutraler Staat, und dieser Grundsatz muss von allen internationalen Akteuren, einschließlich der Russischen Föderation, respektiert werden.“

UN-Generalsekretär Antonio Guterres will am Dienstag zu einem Treffen mit Russlands Präsident Putin nach Moskau reisen. Dort sei auch ein Gespräch mit Außenminister Sergej Lawrow geplant, teilte UN-Sprecherin Eri Kaneko am Freitag mit. Guterres hoffe, über Möglichkeiten sprechen zu können, der Ukraine schnell Frieden zu bringen. Am Donnerstag soll Guterres dann in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Außenminister Dmytro Kuleba zusammentreffen.

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