Berlin, 27. Sep – Seismologen haben am Montag in der Nähe der festgestellten Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee Erschütterungen registriert. Ein Seismograph auf der dänischen Insel Bornholm habe zweimal ein Beben registriert – einmal um zwei Uhr morgens Ortszeit, ein weiteres Mal um 19 Uhr, teilte das deutsche Forschungszentrum GFZ am Dienstag mit. Ob die Ausschläge des Messgeräts durch Explosionen verursacht wurden, die auf Sabotageakte an den Gasröhren hinweisen, wollte das GFZ nicht sagen. Es gebe keine Hinweise auf Erdbeben. Bjorn Lund vom Schwedischen Seismologischen Zentrum der Universität Uppsala sagte dem Sender SVT: „Es gibt keinen Zweifel, dass das Explosionen waren.“
An den beiden Ostsee-Pipelines, die Gas von Russland nach Westeuropa transportieren sollen, war am Montag ein plötzlicher Druckabfall registriert worden. Schwedischen Behörden und der Betreibergesellschaft Nord Stream AG zufolge wurden drei Lecks an den Röhren im dänischen und schwedischen Hoheitsgebiet festgestellt – zwei Lecks an Nord Stream 1 nordöstlich von Bornholm, ein Leck an Nord Stream 2 südöstlich der Insel. Das Präsidialamt in Moskau schloss Sabotage nicht aus. Auch in europäischen Sicherheitskreisen hieß es, dass die Schäden möglicherweise beabsichtigt waren.
Nach den Ausschlägen auf den Messgeräten habe es ein Rauschen gegeben, sagte ein GFZ-Sprecher. Er könne nicht sagen, ob das ausströmendes Gas sein könnte. Der Druckabfall bei Nord Stream 2 war erstmals am Montagnachmittag gemeldet worden, der bei Nord Stream 1 am frühen Abend – kurz nach der zweiten der beiden registrierten Erschütterungen. Die Bundesnetzagentur hatte nach dem Druckabfall in der Nord-Stream-1-Pipeline erklärt, es würden keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit erwartet.
Seismographen registrierten Beben bei Nord-Stream-Pipelines vor Druckabfall
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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