Donnerstag, April 25, 2024
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Schwedens Notenbank überrascht mit XXL-Zinsschritt – Was macht die Fed?

Stockholm, 20. Sep (Reuters) – Mit der größten Zinserhöhung seit Jahrzehnten stemmt sich Schwedens Notenbank gegen die ausufernde Inflation. Sie katapultierte den Leitzins am Dienstag zur Überraschung der Finanzwelt auf 1,75 Prozent – eine Anhebung um einen vollen Prozentpunkt. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf dem Zettel. Die Währungshüter reagieren mit dem größten Zinssprung seit November 1992 auf die hohe Inflationsrate, die aktuell bei 9,0 Prozent liegt. Derzeit erhöhen viele Notenbanken weltweit im Kampf gegen die Teuerung den Preis des Geldes – allen voran die US-Notenbank Federal Reserve.

Sie steht laut Experten am Mittwoch vor der dritten großen Erhöhung in Folge. Die meisten Experten erwarten eine erneute Anhebung um 0,75 Prozentpunkte, auch wenn an den Finanzmärkten eine Erhöhung nach schwedischem Vorbild nicht als ausgeschlossen gilt.

Anders als die Fed, die noch im November und Dezember die Möglichkeit zum Nachlegen hat, stand die Notenbank in Stockholm auf der vorletzten Zinssitzung im laufenden Jahr bereits unter gehörigem Zugzwang. Die Inflation in Schweden ist mittlerweile meilenweit über das Zwei-Prozent-Ziel der Währungshüter hinausgeschossen. Und diese rechnen damit, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Die Zentralbank will daher im kommenden halben Jahr weiter an der Zinsschraube drehen. Sie geht davon aus, dass der Leitzins erst im zweiten Quartal 2023 mit 2,5 Prozent einen vorläufigen Höhepunkt erreichen wird.

Zugleich stellt sich die Zentralbank darauf ein, dass die Wirtschaftsleistung nächstes Jahr schrumpfen wird. Allerdings sei nicht mit einem tiefgreifenden wirtschaftlichen Abschwung zu rechnen, trat Riksbank-Chef Stefan Ingves solchen Befürchtungen entgegen: „Wir sprechen hier im Grunde nur von einer Senke im Konjunkturverlauf.“

INVESTOREN VERUNSICHERT

Doch wirkte das Zinssignal aus Stockholm auf die wegen der vielerorts vorherrschenden Rezessionssorgen bereits nervösen Finanzmärkte beunruhigend. Es verunsicherte die Investoren in Europa und ließ anfängliche Kursgewinne wieder abbröckeln. Der geldpolitische Paukenschlag aus Stockholm verlieh zugleich der Landeswährung Krone nur kurz Rückenwind. Zum einen werde die US-Notenbank am Mittwoch voraussichtlich mit einer kräftigen Zinserhöhung nachziehen, sagen Börsianer. Zum anderen bleibe die Weltleitwährung Dollar wegen der drohenden Rezession als „sicherer Anlagehafen“ begehrt.

Schwedens Notenbank überrascht mit XXL-Zinsschritt – Was macht die Fed?

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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