London, 20. Apr (Reuters) – Der Autozulieferer Schaeffler bezieht Seltene Erden für Elektromotoren künftig auch aus Europa. Das Unternehmen habe dazu eine Vereinbarung mit der norwegischen Firma REEtec unterzeichnet, die Lieferungen ab 2024 vorsehe, sagte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Andreas Schick der Nachrichtenagentur Reuters.
Schaeffler dürfte damit das erste europäische Unternehmen sein, das auf heimische Seltene Erden setzt; im Dezember hatte der US-Autobauer General Motors sich Seltene Erden aus US-Produktion gesichert. Bislang stammen etwa 98 Prozent der für die Elektromobilität nötigen Mineralien aus China.
Die Mineralien werden für Permanentmagnete in den Elektromotoren verwendet. „Wir wandeln uns zu einem Hersteller für Elektromotoren und fahren die Produktion hoch“, sagte Schick. „Deswegen brauchen wir bei Seltenen Erden kompetente Partner und können nicht nur über die traditionelle Lieferkette nach China gehen, wir brauchen eine lokale Lieferkette in Europa.“
Seltene Erden zeichnen sich – anders als es der Name vermuten lässt – nicht durch ihre Seltenheit aus. Die Mineralien kommen weltweit vor. Allerdings ist ihre Förderung und Verarbeitung mit aufwändigen Prozessen verbunden, bei denen Gifte freigesetzt werden. REEtec setzt nach Angaben des Chefs Sigve Sporstol auf eine neuartige Technologie, die mit weniger Energie auskommt. Er ließ jedoch offen, wie groß die Produktion bei REEtec ausfällt.
Schaeffler sichert sich Seltene Erden aus Europa
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