17. Apr (Reuters) – Nach dem Ultimatum Russlands zur Kapitulation der ukrainischen Streitkräfte in Mariupol bis heute (Sonntag) Mittag ist zunächst keine Antwort der ukrainischen Seite bekannt geworden. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte die ukrainischen Truppen in der umkämpften Industrie- und Hafenstadt in der Südostukraine in der Nacht aufgefordert, sich zwischen 05.00 Uhr und 12.00 Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) zu ergeben.
Das ukrainische Verteidigungsministerium teile am Morgen lediglich mit, Russland setze seine Angriffe auf Mariupol fort. Vor dem Bekanntwerden des Ultimatums hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die Lage in Mariupol sei äußerst schwierig. Seine Regierung sehe täglich in Kontakt mit den Verteidigern der Stadt.
Im Falle einer Kapitulation wäre Mariupol die erste größere Stadt, die seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar von russischen Streitkräften erobert würde. Nach Darstellung Russlands haben seine Truppen die Stadt weitgehend erobert. Lediglich eine kleine Gruppe ukrainischer Kämpfer halte sich auf dem Asowstal-Gelände verschanzt, eines der beiden großen Stahlwerke in Mariupol. Das Werksgelände mit zahllosen Gebäuden, Schornsteinen und Bahngleisen ist mehr als elf Quadratkilometer groß.
„In Anbetracht der katastrophalen Lage, die sich im metallurgischen Werk Asowstal entwickelt hat, geleitet von rein menschlichen Prinzipien, bieten die Russischen Streitkräfte den Kämpfern nationalistischer Bataillone und ausländischer Söldner an, am 17. April 2022 ab 06.00 Uhr (Moskauer Zeit) alle Feindseligkeiten zu beenden und ihre Waffen niederzulegen“, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Das Leben aller, die sich bis 13.00 Uhr Moskauer Zeit (12.00 MESZ) ergäben, werde verschont.
Russland fordert Kapitulation ukrainischer Truppen in Mariupol
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.