Berlin, 22. Okt (Reuters) – In Berlin haben sich am Samstag nach Angaben der Polizei rund 80.000 Menschen an einer Kundgebung zur Unterstützung der Demonstranten im Iran beteiligt. Sie kamen in Zentrum der Hauptstadt rund um die Siegessäule zusammen und wollten auch durch das Regierungsviertel ziehen. An der Demonstration beteiligten sich deutlich mehr Menschen als zunächst angenommen: Die Veranstalter waren zunächst von bis zu 50.000 Teilnehmern ausgegangen.
Im Iran gehen seit Wochen zahlreiche Menschen aus Protest gegen die Staatsführung auf die Straße – obwohl Sicherheitskräfte teils massiv gegen sie vorgehen (siehe Artikel).
Begonnen hatten die Proteste nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini. Sie war am 13. September in Teheran von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie gegen Regeln zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen haben soll. Drei Tage später starb sie unter strittigen Umständen. Bislang sollen bei den Protesten in zahlreichen Landesteilen nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 240 Menschen getötet und Tausende festgenommen worden sein.
Die Proteste haben sich zu einer der schwersten Krisen für die Führung in Teheran seit der islamischen Revolution von 1979 entwickelt. Sie macht ausländische Kräfte für die Entwicklung verantwortlich. Zum Unmut der Bürgerinnen und Bürger tragen auch teure Kriege wie in Syrien, Misswirtschaft und verschärfte westliche Sanktionen wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms bei. Teherans Führung rückt deshalb immer näher an Russland und China heran.
Rund 80.000 Teilnehmer bei Iran-Demo in Berlin
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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