Düsseldorf, 27. Apr (Reuters) – Die rheinischen Sparkassen haben angesichts einer Rekordinflation scharfe Kritik am Kurs der Europäischen Zentralbank geübt und eine Zinswende angemahnt. Extreme Preisanstiege bei Energie und Rohstoffen verdüsterten die Konjunkturaussichten, sagte der Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands (RSGV), Michael Breuer, am Mittwoch.
Unternehmen litten unter Lieferengpässen und Preisdruck. „Vor diesem Hintergrund ist es fatal, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) noch immer nicht zu einem klaren Kurs und kommunizierten Zeitplan zum Abschied von den Negativ-Zinsen durchgerungen hat“, kritisierte Breuer. Natürlich habe die EZB die jüngsten Preissprünge nicht vorrangig zu verantworten. „Aber durch ihr Nichtstun bleibt sie ein Inflationstreiber.“
Deshalb müsse die Notenbank konsequent gegensteuern, sonst werde sich die hohe Inflation verstetigen. In anderen Teilen der Welt werde gehandelt, wie das Beispiel der Fed in den USA zeige. Die EZB sei der Preisstabilität verpflichtet: „Jetzt verzeiht die Weltlage kein Zaudern“, sagte Breuer.
Insgesamt konnten die rheinische Sparkassen 2021 ihren Gewinn steigern. Das Betriebsergebnis nach Bewertung legte auf 920 (Vorjahr: 749) Millionen Euro zu, unter dem Strich blieb ein Bilanzgewinn von 205,6 (172,5) Millionen Euro.
Rheinische Sparkassen – EZB ist durch Nichtstun Inflationstreiber
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