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Renditenachteile „grüner Anleihen“ werden kleiner

München, 14. Nov – Käufer „grüner Anleihen“ müssen einer Studie des Versicherer-Verbandes GDV zufolge kaum noch Renditenachteile hinnehmen. Der Renditeabstand zu gewöhnlichen Anleihen, das sogenannte „Greenium“, habe zu Beginn der „Green Bond“-Welle vor knapp zehn Jahren noch bei bis zu einem Prozentpunkt gelegen, sei inzwischen aber auf in der Regel weniger als einen Zehntel-Prozentpunkt gefallen, heißt es in der Analyse des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Die Studie zeigt, dass Green Bonds attraktive Assets für Versicherer sind und sich auch für Emittenten mit glaubhaften Nachhaltigkeitsstandards rechnen“, sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.

Versicherer gehören zu den größten Anlegern in festverzinsliche Papiere. Sie unterliegen aufgrund ihrer treuhänderischen Rolle für die Beiträge ihrer Kunden Beschränkungen bei der Kapitalanlage und dürfen keine allzu großen Renditenachteile hinnehmen. Deshalb hatte der GDV die „grünen Anleihen“ unter die Lupe genommen. 

Mit „Green Bonds“ werden ökologisch sinnvolle Investitionen oder nachhaltige Unternehmen finanziert. Der Studie zufolge sind solche Papiere von 2007 bis Ende 2021 im Volumen von rund einer Billion Euro begeben worden, allein im vergangenen Jahr erreichte das Emissionsvolumen 400 Milliarden Euro. Damit sind sie aber immer noch Nischenprodukte und machen nur ein Prozent des weltweiten Anleihenbestands aus. „Grundsätzlich wird mit zunehmender Reife des Marktes mit einem Rückgang der Greenia gerechnet, und regelmäßige Emittenten werden geringere Greenia vorweisen als erstmalige Emittenten“, heißt es in der Analyse.

Je glaubwürdiger der ökologische Zweck der Anleihen ist, desto mehr Renditenachteile seien Investoren bereit hinzunehmen. Bei „Green Bonds“, die zwar mit einem grünen Anstrich verkauft werden, aber nicht von unabhängiger Seite zertifiziert sind, sei praktisch kein Renditeabstand zu normalen Anleihen erkennbar. Die Europäische Union arbeitet an Regeln für die Klassifizierung grüner Anleihen. „Damit sich der bisher noch begrenzte Markt für grüne Anleihen jetzt schneller entwickelt, brauchen wir einen marktweit akzeptierten ‚EU-Green Bond Standard‘ und mehr Emissionen“, sagte Asmussen. „Auch Staaten könnten hierbei eine größere Rolle spielen.“

Renditenachteile „grüner Anleihen“ werden kleiner

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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