Frankfurt, 18. Jan (Reuters) – Anleger wetten auf eine nahende Zinserhöhung in den USA und trennen sich von Staatsanleihen. Im Sog des Ausverkaufs bei den US-Bonds werfen Investoren auch deutsche Titel aus ihren Depots. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steigt im Gegenzug auf bis zu minus 0,002 Prozent und erreicht damit den höchsten Wert seit Anfang Mai 2019. Damit rückt positives Territorium in Reichweite. Anleger würden dann für ihre Kredite an den deutschen Staat wieder Geld bekommen.
„Da der Druck durch US-Treasuries heute morgen wieder zunimmt, bleibt der Markt anfällig und Bundesanleihen dürften bald die Null-Prozent-Rendite testen“, teilten die Analysten der Commerzbank mit. Vor der Sitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche spekulieren immer mehr Investoren auf eine Straffung der Geldpolitik im März. Auch wenn Analysten mit einem langsameren Abbau der geldpolitischen Pandemie-Hilfen in der Eurozone rechnen, werde von steigenden Renditen in den USA eine Sogwirkung erwartet. Die Fed hatte betont, dass die Zentralbank angesichts der hartnäckig hohen Inflation bereit sei zu handeln.
Auch die Bank of Japan erhöhte den Druck auf die Zinssätze. Die japanischen Währungshüter korrigierten ihre Inflationsprognosen nach oben und wiesen darauf hin, dass sich die Chancen für eine Ausweitung des rohstoffbedingten Preisanstiegs erhöhen.
Rendite der Bundesanleihen nähert sich positivem Bereich
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