Frankfurt, 11. Jan (Reuters) – Die Europäische Zentralbank (EZB) ist aus Sicht von Finnlands Notenbankchef Olli Rehn auf ihrem Straffungskurs im Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht am Zinsgipfel angekommen. „Die Zinsen werden noch deutlich steigen müssen“, sagte das EZB-Ratsmitglied am Mittwoch in einem Webinar des Peterson Institute for International Economics. Es gelte Niveaus zu erreichen, die die Wirtschaft hinreichend bremsten, um eine zeitnahe Rückkehr zum mittelfristigen Inflationsziel von zwei Prozent sicherzustellen. „Somit halten wir Kurs“, sagte er. „Dies bedeutet signifikante Zinserhöhungen auf den ausstehenden Sitzungen in diesem Winter.“ Abhängig sei dies von den Wirtschaftsdaten und der Entwicklung des Ausblicks.
Die langfristigen und mittelfristigen Inflationserwartungen lägen derzeit noch relativ gut in der Spur, sagte Rehn. „Unsere Aufgabe ist es nun, dies zu bewahren, indem jetzt genügend starke Schritte unternommen werden, so dass wir einen hochgradig restriktiven geldpolitischen Schock in der Zukunft vermeiden können“, führte er aus. Die EZB hob die Schlüsselzinsen zuletzt im Dezember um 0,50 Prozentpunkte an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte auf den nächsten Sitzungen weitere Zinserhöhungen im Umfang von jeweils 0,50 Prozentpunkten in Aussicht. Die Inflation in der Euro-Zone lag zuletzt im Dezember bei 9,2 Prozent – das ist mehr als vier Mal so viel wie das von der EZB angestrebte Ziel von zwei Prozent.
Rehn (EZB) – Weitere signifikante Zinserhöhungen in diesem Winter nötig
Quelle: Reuters
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