Berlin, 11. Okt – Die Bundesregierung verspricht sich von der geplanten Deckelung der Gaspreise auch eine Bremswirkung für die hohe Inflation. In der Herbstprojektion der wirtschaftlichen Eckdaten für 2023 sei die Inflationserwartung nun auf 7,0 Prozent zurückgenommen worden, hieß es am Dienstag in Regierungskreisen. Für 2022 werde die Preissteigerung mit 8,0 Prozent etwas höher angesetzt.
Die Einschätzungen für das Wirtschaftswachstum lägen unverändert für 2022 bei 1,4 Prozent und einem Rückgang um 0,4 Prozent im kommenden Jahr. Zentraler Grund für die Abwärtskorrektur der Wachstumsannahme gegenüber der Frühjahrsprojektion im April sei der Stopp russischer Gaslieferungen. „Dadurch befinden sich die Energiepreise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, hieß es in Regierungskreisen. „Dies bremst die Industrieproduktion, vor allem in energieintensiven Bereichen.“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellt die Herbstprojektion am Mittwoch vor. In der vergangenen Woche hatte Reuters berichtet, dass für 2023 nach dem derzeitigen Stand der regierungsinternen Beratungen eine Inflation von 8,0 Prozent erwartet werde. Durch die geplante Gaspreisbremse könne sich dies noch geringfügig ändern, hatte es bei Insidern geheißen. „Ohne den preisdämpfenden Effekt der Gaspreisbremse wäre die Inflationsrate vor allem im Jahr 2023 nochmals deutlich höher ausgefallen“, hieß es nun in den Regierungskreisen.
Regierung sieht in Gaspreisdeckel auch Inflationsbremse
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk