Frankfurt, 27. Jan – Das Londoner Büro der Investmentfirma Perella Weinberg Partners (PWP) ist einem Insider zufolge im Rahmen deutscher Ermittlungen durchsucht worden. Hintergrund der Durchsuchung Ende Januar sei ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Ermittlungen richteten sich gegen fünf Personen wegen des Verdachts auf Insiderhandel – darunter auch gegen einen Investmentbanker im Londoner Büro der Firma. PWP habe zuvor den Mitarbeiter beurlaubt, sagten zwei Insider.
Die Polizei in London war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wollte sich nicht äußern. Perella Weinberg schrieb auf Reuters-Anfrage, man unterstütze die Ermittlungen der deutschen Strafverfolgungsbehörden. „Das Unternehmen ist nicht Gegenstand der Ermittlungen, und es gibt keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten seitens des Unternehmens“, heißt es in der Stellungnahme.
Am Donnerstag hatten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt mitgeteilt, sie ermittelten gegen fünf Personen wegen möglicher Insider-Geschäfte. Die Beschuldigten sollen mithilfe von Insiderinformationen über bevorstehende Firmenübernahmen von 2017 bis 2021 einen zweistelligen Millionenbetrag verdient haben. Ein 47-Jähriger sei festgenommen worden, der älteste Beschuldigte sei 82 Jahre alt.
Über den freigestellten Investmentbanker von Perella Weinberg hatte zuerst das „Manager Magazin“ berichtet. Bloomberg schrieb zuerst über die Durchsuchung im Londoner PWP-Büro.
Die Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin hatte die Staatsanwälte auf den mutmaßlichen Insiderhandel aufmerksam gemacht. Seit Mitte Januar wurden Objekte in Frankfurt, München, Großraum München, in Österreich und Großbritannien durchsucht.
Razzia bei Perella Weinberg wegen Verdachts des Insiderhandels
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Dieter auf Pixabay
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