Samstag, April 20, 2024
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Raiffeisen Bank prüft weiter alle Optionen für Russland-Tochter

Wien, 02. Aug (Reuters) – Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat zur Zukunft ihrer russischen Tochterbank noch keine Entscheidung getroffen. Es würden nach wie vor alle strategischen Optionen bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg geprüft, geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht der Bank hervor. „Seit Monaten arbeiten wir sehr fokussiert und strukturiert an strategischen Optionen für unser Russlandgeschäft“, sagte Bankchef Johann Strobl. „Aufgrund der komplexen Situation und den sich laufend ändernden Rahmenbedingungen wird der Prozess noch einige Zeit in Anspruch nehmen“. Seit dem ersten Quartal habe die RBI in Russland ihr Kreditvolumen, gemessen in lokaler Währung, bereits um mehr als ein Fünftel reduziert und ihre Eigenkapitalbasis verbessert. 

Das Neugeschäft in Russland sei unmittelbar nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine Ende Februar weitgehend eingestellt worden, erklärte die Bank. Diese und andere Maßnahmen hätten – ohne Berücksichtigung von Währungseffekten – zu einem deutlichen Rückgang im Kunden-Kreditgeschäft geführt. Das Kundenportfolio im zweiten Quartal schrumpfte um 22 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie aus einer Präsentation zu den Halbjahresergebnissen hervorgeht. Der Gewinn der russischen Tochter kletterte von April bis Juni auf 534 Millionen Euro nach 113 Millionen Euro im Jahr davor. Derzeit fließen aber von Russland keine Dividenden an die Wiener Konzernmutter. 

Die direkten Auswirkungen der verhängten Sanktionen gegen Russland und Belarus würden sich in einem niedrigen einstelligen Bereich im Vergleich zum Gesamt-Exposure bewegen. Gleichzeitig habe die russische Tochterbank gestärkte Kapital- und Liquiditätszahlen ausgewiesen, hieß es. Mit den per Ende Juni aufgebauten Risikovorsorgen sieht die RBI eine solide Basis für die anhaltend schwierige Situation. Zudem würden diese auch die Konsequenzen der EU- und US-Sanktionspakete abdecken.

Die RBI hat am Montagabend einen anpassten Ausblick sowie die Eckdaten für die Halbjahresergebnisse veröffentlicht. Im zweiten Quartal habe sich der Gewinn unter dem Strich auf 1,27 Milliarden Euro von 442 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Die Wiener Bank übertraf damit die Erwartungen von Analysten deutlich. Inkludiert im Ergebnis sei der Gewinn von 453 Millionen Euro aus dem Verkauf der bulgarischen Tochter.

Raiffeisen Bank prüft weiter alle Optionen für Russland-Tochter

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Titelfoto: Symbolfoto

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