Moskau/Bischkek/Duschanbe, 18. Sep – Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich offiziell in die jüngsten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Kirgisistan und Tadschikistan eingeschaltet. Putin habe Telefonate mit den Präsidenten beider Länder geführt und sie zu einer friedlichen Beilegung aufgerufen, teilte die Präsidialverwaltung in Moskau am Sonntag mit. Der Konflikt dürfe „ausschließlich mit friedlichen, politischen und diplomatischen Mitteln“ gelöst werden. Putin habe zudem bekräftigt, dass Russland bereit sei, zur Stabilität in der Grenzregion der beiden früheren Sowjetrepubliken beizutragen.
Bei den Gefechten in der zurückliegenden Woche starben nach Angaben der beiden Gegner insgesamt 71 Menschen. Am Freitag hatten der kirgisische Präsident Sadyr Dschaparow und der tadschikische Staatschef Emomali Rachmon eine Waffenruhe vereinbart, die jedoch nach Angaben beider Seiten wiederholt gebrochen worden sein soll. Am Sonntag sprach Kirgisistan in einer vorläufigen Wochenbilanz von insgesamt 36 Toten sowie 137.000 Menschen, die aus der Grenzregion in Sicherheit gebracht worden seien. Die Regierung in Bischkek erklärte diesen Montag zum Staatstrauertag. Tadschikistan erklärte am Sonntag, auf seiner Seite seien 35 Menschen getötet worden.
Im Grenzgebiet der beiden zentralasiatischen Länder kam es in der Vergangenheit wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, ähnlich wie jüngst zwischen Armenien und Aserbaidschan im Kaukasus. Auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, das die Regierung in Moskau weitgehend als Einflussbereich beansprucht, führt Russland seinerseits seit Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der länger und härter geführt wird als anfangs erwartet.
Putin fordert Kirgisistan und Tadschikistan zu friedlicher Konfliktlösung auf
Quelle: Reuters
Titelfoto: Copyright [NaRegnum] /Depositphotos.com
Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk