Peking, 16. Feb (Reuters) – Die Erzeugerpreise in China sind im Januar so langsam gestiegen wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Sie legten nur noch um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt am Mittwoch in Peking mitteilte.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 9,5 Prozent gerechnet, nach 10,3 Prozent im Dezember. In der Statistik werden die Preise ab Fabrik geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen.
Die nicht mehr ganz so kräftig steigenden Produzentenpreise bei Exportweltmeister China könnten auch in Deutschland für Entlastung an der Preisfront sorgen: Aus keinem anderen Land der Welt importiert Deutschland mehr Waren, 2021 summierten sich die Einfuhren aus der Volksrepublik auf fast 142 Milliarden Euro, was gut ein Fünftel mehr war als 2020.
Die chinesischen Verbraucherpreise legten zum Jahresauftakt nur noch um 0,9 Prozent zu nach 1,5 Prozent im Dezember. „Die niedrigere Inflation spiegelt die schwache Binnennachfrage wider“, sagte der Chefökonom bei Pinpoint Asset Management, Zhiwei Zhang.
Der Zentralbank gibt der nachlassende Preisdruck mehr Spielraum, ihre Geldpolitik weiter zu lockern und so die Konjunktur zu stimulieren. Sie hat bereits die Zinsen gesenkt und mehr Geld ins Finanzsystem gepumpt, um so die Kreditkosten zu senken. „Es ist unwahrscheinlich, dass die Inflation weitere Lockerungsmaßnahmen verhindert“, sagte Volkswirtin Sheana Yue von Capital Economics. Sie rechnet mit weiteren Zinssenkungen noch vor Mitte des Jahres.
Chinas Staatsplaner gehen davon aus, das die globale Inflation noch einige Zeit anhalten dürfte. Sie gehen aber davon aus, dass ihr Land mit den ungewöhnlich starken Preisschwankungen fertig wird. Die chinesische Industrie kämpft wegen der steigenden globalen Energiepreise mit erhöhten Produktionskosten. Im Januar stiegen etwa Preise für die Öl- und Gasförderung um 38,2 Prozent.
Preisdruck in China lässt unerwartet stark nach
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