Freitag, März 29, 2024
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Pharmariese Novartis schraubt Prognose für Generika-Tochter Sandoz hoch

Zürich, 19. Jul (Reuters) – Die zum Verkauf stehende Generika-Tochter des Schweizer Pharmakonzerns Novartis wartet mit besseren Geschäften und einer höheren Prognose auf. Sandoz rechne in diesem Jahr nun mit einem stabilen bereinigten Ergebnis, teilte Novartis am Dienstag mit. Bisher hatte der Basler Konzern im Geschäft mit Nachahmermedikamenten einen Ergebnisrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Zum Aufschwung habe beigetragen, dass die Ärzte mit der Lockerung der Corona-Einschränkungen außerhalb der USA wieder mehr Medikamente verschrieben. „Die strategische Überprüfung verläuft plangemäß“, erklärte Novartis-Chef Vas Narasimhan. Spätestens bis zum Ende des Jahres soll eine Entscheidung zur Zukunft von Sandoz fallen. 

Novartis hatte seine Generika-Tochter im Oktober auf den Prüfstand gestellt. Dabei liegen alle Optionen auf dem Tisch – von einem Verbleib des Geschäfts im Konzern bis zu einer Trennung mittels Verkauf oder Abspaltung. Die Erholung des Geschäfts bedeute nicht, dass nun ein Festhalten an Sandoz wahrscheinlicher geworden sei, sagte Finanzchef Harry Kirsch. „Ich bin der festen Überzeugung, dass man dem Prinzip des besten Eigentümers folgen muss.“ 

Insidern zufolge laufen sich Konsortien von Finanzinvestoren warm, um Angebote für Sandoz vorzulegen. Noch im Winter hatten Analysten den Wert von der Firma auf 20 Milliarden Dollar oder mehr veranschlagt. Wie sich die Börsenbaisse und die schwierigeren Finanzierungsbedingungen auf die Bewertung auswirken, ist aber unklar. Im zweiten Quartal erwirtschaftete die Sparte einen Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar. Generika stehen damit für knapp ein Fünftel des Konzernumsatzes von Novartis, hinken in puncto Rentabilität dem dominierenden Geschäft mit patentgeschützten Medikamenten aber hinter.

Konzernweit setzte Novartis im Zeitraum April bis Juni 12,8 Milliarden Dollar um. Währungsbereinigt war das ein Plus von fünf Prozent. Der Gewinn sackte dagegen um 41 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar ab. Im Vorjahr hatte der Verkauf der Beteiligung am Rivalen RocheROG.S den Gewinn aufgebläht. Zudem fielen nun höhere Umbaukosten an. Novartis ist dabei, das Geschäft mit den patentgeschützten Arzneien (Innovative Medicines) geografisch statt nach Therapiegebieten aufzustellen, stärker auf den bedeutenden US-Markt auszurichten und rund 8000 Stellen zu streichen. Damit verbundenen will Novartis bis 2024 neu rund 1,5 Milliarden Dollar statt wie bisher mindestens eine Milliarde einsparen. Die Prognose für Umsatz und Ergebnis des Konzerns bestätigte der Konzern.

Pharmariese Novartis schraubt Prognose für Generika-Tochter Sandoz hoch

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Titelfoto: Symbolfoto

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